Es läuft für Winfried Kretschmann: Fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Baden-Württemberger würden eine Kandidatur für eine dritte Amtszeit des amtierenden Ministerpräsidenten begrüßen. Mit Ausnahme der AfD-Anhänger befürworten die Anhänger aller Parteien eine erneute Kandidatur des grünen Landeschefs. Das ist das Ergebnis des aktuellen BW-Trends von Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der "Stuttgarter Zeitung".
Kretschmann parteiübergreifend geschätzt
Kretschmanns Beliebtheit strahlt auch auf die Direktwahlfrage aus: Wenn die Baden-Württemberger den Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich demnach 67 Prozent für Winfried Kretschmann (Grüne) und 14 Prozent für den CDU-Landesvorsitzenden und Innenminister Thomas Strobl entscheiden.
Grüne hauchdünn vor CDU
Zur Halbzeit der Legislaturperiode liegen die Grünen im BW-Trend jetzt wieder ganz knapp vor der CDU: Wäre bereits am kommenden Sonntag Landtagswahl, würden sie wie bei der vergangenen Umfrage im Januar 29 Prozent erreichen, während die CDU einen Punkt abgeben müsste und bei 28 Prozent läge.
Die SPD käme nur noch auf 11 Prozent (minus 1), ein Rekordtief im BW-Trend. Sie läge damit hinter der AfD, die auf 15 Prozent käme (plus 3). FDP (minus 1) und Linke (plus 1) könnten jeweils mit 7 Prozent rechnen.
Unverändert hohe Zufriedenheit mit der Landesregierung
Ähnlich wie im Januar sind sechs von zehn Bürgern sehr zufrieden bzw. zufrieden (60 Prozent, minus 1) mit der Arbeit der Landesregierung. Ein gutes Drittel (38 Prozent, plus 1) weniger oder gar nicht. Damit steht das baden-württembergische Kabinett nach der Hälfte seiner Amtszeit in der Beliebtheitsskala bundesweit an zweiter Stelle hinter der schwarz-gelb-grünen Regierung in Schleswig-Holstein.
Betrachtet man die Regierungsparteien getrennt, schneiden die Grünen deutlich besser ab als ihr Koalitionspartner. Mit ihrer Regierungsarbeit sind 56 Prozent der Befragten zufrieden (minus 1 Prozent), 41 Prozent unzufrieden.
Mit der Leistung der CDU sind 38 Prozent zufrieden (minus 2 Prozentpunkte), 58 Prozentpunkte weniger oder gar nicht zufrieden.
Zufriedenheit mit Landespolitikern
Während sich Kretschmann durch seine Rolle als Landesvater die hohen Zufriedenheitswerte erhält, müssen sich die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier, der FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke und der AfD-Fraktionsvorsitzende Bernd Gögel im Stuttgarter Landtag mit geringen Zustimmungswerten auseinandersetzen.
Geteiltes Echo zu Fahrverboten in Stuttgart
Ab Anfang 2019 gilt in Stuttgart ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge. Für die Hälfte der Baden-Württemberger (50 Prozent) geht ein solches Verbot in die falsche Richtung, für 46 Prozent in die richtige. Die Anhänger von Grünen und Linken (60 Prozent) und SPD (51 Prozent) sprechen sich mehrheitlich für Fahrverbote aus. In den Lagern von CDU (54 Prozent), FDP (57 Prozent) und AfD (76 Prozent) überwiegt die Ablehnung. Bei den Befragten aus Stuttgart selbst überwiegt anders als landesweit die Zustimmung mit 55 Prozent (gegenüber 43 Prozent Ablehnung).