Etwas größer ist der Abstand zu Bettina Wilhelm (aufgestellt von der SPD), die auf 21 Prozent käme. Hannes Rockenbauch (unterstützt von der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Die Linke) liegt deutlich auf Platz vier mit 13 Prozent. Die anderen zehn Kandidaten kommen insgesamt auf 7 Prozent. Dies ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung. Infratest dimap hatte dazu vom 24. bis zum 26. September 2012 1.000 wahlberechtigte Stuttgarterinnen und Stuttgarter telefonisch befragt.
Stuttgart 21 bei Entscheidung weniger wichtig
Das Thema Stuttgart 21 spielt bei der Wahlentscheidung eine untergeordnete Rolle. Für 32 Prozent ist die Haltung der Kandidaten zum Thema Stuttgart 21 letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung bei der OB-Wahl, für 65 Prozent ist dies nicht der Fall. Nur für 25 Prozent der Befragten wäre das Themengebiet für ihre Entscheidung am wichtigsten. Mehrheitlich sind andere Themen ausschlaggebend wie Wirtschaft und Arbeitsplätze (44 Prozent) sowie Schulen (33 Prozent) und bezahlbarer Wohnraum (28 Prozent). Einrichtungen für die Kinderbetreuung (23 Prozent) und der Umweltschutz (18 Prozent) werden als weniger wichtige Gründe für die Entscheidung angesehen.
Weder Parteizugehörigkeit (21 Prozent) noch Geschlecht (5 Prozent) werden als wichtiger Grund für die Entscheidung für oder gegen einen Kandidaten genannt. Hingegen sollten die Kandidaten die Probleme der Stuttgarter Bürger kennen (70 Prozent), fachlich kompetent (67 Prozent) und vertrauenswürdig (66 Prozent) sein. Bemerkenswert ist, dass die Bekanntheit der vier stärksten Kandidaten der aktuellen Umfrage ähnlich hoch ist: Sebastian Turner erreicht bei dieser Frage 80 Prozent, Fritz Kuhn und Bettina Wilhelm je 78 Prozent und Hannes Rockenbauch 63 Prozent.
Mehrheit hält Entscheidung für Weiterbau von S21 für richtig
Die Entscheidung für den Weiterbau von Stuttgart 21 halten 56 Prozent für richtig. Nur 37 Prozent bewerten sie als falsch. Unter den Anhängern von Fritz Kuhn haben sich 37 Prozent für den Weiterbau ausgesprochen.
Befragt nach ihrem Interesse an der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl, antworteten 24 Prozent mit "sehr stark", 39 Prozent mit "stark" und 37 Prozent mit "weniger stark" oder "gar nicht". Zur Erinnerung: Die tatsächliche Wahlbeteiligung an der letzten Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart 2004 lag bei 46 Prozent.