Dies ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung. Infratest dimap hatte dazu am 7. und 8. Mai 2012 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt. 62 Prozent (+13) der Befragten äußerten sich zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Dabei gab auch jeder zweite CDU-Anhänger an, zufrieden mit Grün-Rot zu sein. Unzufrieden sind 34 Prozent (-10). Damit liegt die Landesregierung in der Zufriedenheit im bundesweiten Vergleich auf Platz zwei hinter Hamburg.
Kretschmann kann Beliebtheit nochmals steigern
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) konnte sein Ansehen nochmals deutlich steigern. 68 Prozent sind zufrieden – das sind noch einmal 10 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage im November 2011. 21 Prozent der Befragten zeigen sich unzufrieden (-7). Drei Viertel der Befragten (75 Prozent, +9) sehen die Entwicklung in Baden-Württemberg positiv. Nur 15 Prozent (-6) sind anderer Meinung.
Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, hätte die grün-rote Koalition weiterhin die klare Mehrheit der Mandate im baden-württembergischen Parlament. Die CDU bliebe stärkste Fraktion im Landtag mit 37 Prozent und erreicht damit dasselbe Ergebnis wie bei der letzten Umfrage. Die Grünen kämen auf 28 Prozent (-1), die SPD auf 21 Prozent (-1). Mit 6 Prozent (+2) kämen die Piraten zum ersten Mal ins baden-württembergische Parlament. Die FDP wäre, wie schon bei der letzten Umfrage, mit vier Prozent (+1) nicht vertreten. Die Linke käme auf 2 Prozent (+/-0).
Bildungspolitik umstritten
Umstritten ist dennoch die Bildungspolitik. Hier ist mit 32 Prozent lediglich ein Drittel der Befragten zufrieden mit der Schul- und Bildungspolitik der Landesregierung. Mit 54 Prozent ist mehr als die Hälfte unzufrieden. Die Einführung der Gemeinschaftsschule spaltet die Bevölkerung. Sie wird mehrheitlich abgelehnt, aber nur knapp 48 Prozent halten sie für "keine so gute Sache", 44 Prozent dagegen für "eine gute Sache".
CDU verliert an Profil
In der Regierungsarbeit haben die Grünen ihre Ziele stärker durchgesetzt als die SPD. 47 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Grünen sich durchgesetzt haben, 26 Prozent denken das von der SPD. Der stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid (SPD) kann nicht so punkten wie der Ministerpräsident. Bei Schmid halten sich mit jeweils 41 Prozent Lob und Kritik die Waage. Die CDU hat seit dem Regierungswechsel an Profil verloren. Dieser Meinung sind mit 67 Prozent zwei Drittel der Befragten. Selbst unter den CDU-Anhängern sind 52 Prozent, und damit mehr als die Hälfte, dieser Ansicht.