Im Kampf gegen den Lehrkräftemangel hält die baden-württembergische Landesregierung an den kleinen Grundschulen im Land fest. Sie hätten eine Bestandsgarantie, sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) in Stuttgart. Die Probleme mit den "Mini-Grundschulen" seien ihr aber bewusst.
Viele kleine Grundschulen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es laut Statistischem Landesamt 776 Grundschulen mit weniger als 100 Schülerinnen und Schülern. 164 Grundschulen haben sogar weniger als 50 Schülerinnen und Schüler. "Das ist im bundesweiten Vergleich eine Ausnahmesituation", so Theresa Schopper. Allerdings würden auch die kommunalen Schulträger merken, dass sie etwa "renovieren müssten." Deren Aufgabe sei es deshalb zu schauen, wo es Sinn machen würde, Grundschulen oder Schulleitungen zusammenzulegen. "Das Land kann keine Schulen fusionieren", so die Grünen-Politikerin.
Für Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) hat der Grundsatz "Kurze Beine, kurze Wege" die Bildungspolitik im Land lange geprägt und der Grundsatz werde auch nicht über kurz oder lang über den Haufen geworfen. Das wären Abwägungsfragen, die man am Ende treffen müsste. "Darüber müssten wir uns erst mal mit dem Koalitionspartner unterhalten", so Kretschmann.
Grundschulen in Baden-Württemberg im Wandel
Allgemein wird über die Strukturen an und von Grundschulen in Baden-Württemberg diskutiert. Erst zu Beginn der Woche geriet das Thema "Grundschulempfehlung" wieder in den Fokus. Bei einer Umfrage der Berufsverbände hatten sich Lehrerinnen und Lehrer für die Wiedereinführung verbindlicher Grundschulempfehlungen ausgesprochen.