Norden ist viel weiter

5G-Ausbau: Baden-Württemberg hinkt hinterher

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Barbara Reeder

Riesige Datenmengen fast in Echtzeit übertragen - mit 5G ist das möglich. Für die Digitalisierung ist der Ausbau daher wichtig. In Baden-Württemberg könnte es aber besser laufen.

Der Ausbau des 5G-Handynetzes geht zwar auch in Baden-Württemberg voran - allerdings nicht so schnell wie in anderen Bundesländern. 5G-Antennen erreichten im Juli in Baden-Württemberg 82,6 Prozent der Landesfläche und damit 5,9 Prozentpunkte mehr als ein halbes Jahr zuvor. Das geht aus Daten der Bundesnetzagentur hervor. Im Vergleich zu Juli 2022 war das sogar ein Plus von 34,4 Punkten.

Das Land liegt dennoch deutlich unter dem Bundesschnitt von 89 Prozent im Juli. Beim langsameren Funkstandard 4G betrug die Flächenabdeckung im Juli im Baden-Württemberg 95,8 Prozent - das war ein Plus von 1,1 Punkten im Vergleich zum Vorjahr.

Je weiter fortgeschritten der Netzausbau ist, desto schwieriger wird er. Das liegt unter anderem daran, dass die Firmen mancherorts keine geeigneten Grundstücke zur Miete finden, um dort Masten aufzustellen. Damit der Ausbau voran geht, hat Baden-Württemberg im Mai die Bauordnung geändert. So können Masten höher gebaut werden und der Mindestabstand zu Häusern darf kleiner sein.

Der Norden ist weiter beim 5G-Ausbau

Rheinland-Pfalz steht mit 82,9 Prozent Abdeckung etwas besser da als das Nachbarland. Die besten Werte konnten die Stadtstaaten vorweisen, wo der Netzausbau relativ leicht ist. Für Bremen meldeten die Telekommunikationsfirmen zusammengerechnet eine 5G-Abdeckung von 99,99 Prozent. Unter den Flächenländern erreichte Schleswig-Holstein mit 96,8 Prozent den besten Wert, auch Niedersachsen (92,8 Prozent) und Sachsen (92,5 Prozent) schnitten gut ab. Den schlechtesten Wert hat Hessen - dort liegt die Abdeckung bei 82,5.

In Deutschland gibt es bislang drei Handynetzbetreiber: Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). Mit 1&1 steht eine vierte Firma in den Startlöchern.

Ein Grund für den langsamen Ausbau sind häufig Bürgerinnen und Bürger, die keine Sendemasten in der Nähe ihrer Häuser haben wollen:

Gebündelte Zahlen - für Kunden wenig hilfreich

Die Aussagekraft der Zahlen ist für Verbraucherinnen und Verbraucher allerdings begrenzt, denn ein Dorf gilt als abgedeckt, sobald einer der Betreiber eine 5G-Antenne dort hat. Dafür ist es dann egal, ob die Kunden der beiden anderen Netzbetreiber keine 5G-Verbindung bekommen. Die Zahlen kommen von den Netzbetreibern und werden alle drei Monate von der Bundesnetzagentur veröffentlicht.

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