So bringen Sie Ihre Kräuter gut über den Winter

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Autor/in
Volker Kugel

Damit Ihre Gartenkräuter den Winter überstehen, sollten Sie sich jetzt schon Gedanken um die richtige Überwinterung machen. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel weiß, worauf es ankommt.

Welche Gartenkräuter sind winterhart?

Minzblätter in nahaufnahme
Eingepflanzte Pfefferminze ist winterhart und bedarf keiner besonderen Schutzmaßnahmen gegen Kälte im Winter.

Kein Winterschutz ist nötig bei allen Kräutern, die als Staude wachsen. Also diejenigen, die ihre oberirdischen Triebe im Herbst einziehen und erst im Frühjahr wieder aus dem Boden kommen. Dazu gehören der Liebstöckel, die Minzen, der Schnittlauch, der Oregano und die Zitronenmelisse.

Diese Stauden-Kräuter brauchen normalerweise keinen Winterschutz, egal ob Sie im Beet gepflanzt sind oder im Pflanzgefäß stehen. Hier können Sie sich also den Aufwand sparen.

Eingepflanzter Schnittlauch
Auch der Schnittlauch braucht keinen Winterschutz.

Welche Kräuter müssen winterfest gemacht werden?

Einen Winterschutz benötigen dagegen die strauchartig wachsenden Kräuter, die meist auch noch immergrün sind — also zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Salbei, Lorbeer oder Currykraut. So können sie besser überwintern.

Rosmarin in Nahaufnahme
Die Zweige des Rosmarins sollten mit Gartenvlies geschützt werden. Und auch eine dicke Schicht Gartenlaub oder Deckreisig schützt die Wurzeln vor Kälte.

Nicht nur die Kälte ist gefährlich für Kräuter, auch die Sonne

RosmarinThymianSalbeiLorbeer und Currykraut sind dem kalten Wetter ausgesetzt. Die Wintersonne bewirkt, dass die Blätter Wasser verdunsten, aber von den Wurzeln kommt zeitweise nichts nach, weil der Boden gefroren ist. Diese Kräuter müssen Sie also vor allem vor der Wintersonne schützen.

Currykraut in Nahaufnahme
Currykraut verträgt auch keine Kälte und muss im Winter geschützt werden.

Das gilt erst recht bei Kräutern, die in Pflanzgefäßen auf dem Balkon oder im Garten stehen und strauchartig wachsen, denn im Freien frieren diese Gefäße viel schneller durch als der Gartenboden.

Kräuter im Topf winterfest machen

Besonders die frisch gepflanzten Rosmarin-, Salbei- oder Thymian-Sträuchlein sollten Sie mit locker aufgelegtem Deckreisig oder einem weißen Gemüsevlies schützen, das sehr leicht ist und die Sonne reflektiert. So wird die Verdunstung reduziert. Sie ist tatsächlich das Hauptproblem im Winter und nicht die Kälte, die erst bei minus 20 Grad eine Rolle spielt!

Kräuter im Topf: Im Winter vor
Kräuter im Topf sollten Sie besonders vor Kälte schützen. Und zwar nicht nur die Triebe, sondern auch die Wurzeln.

Wer Rosmarin, Thymian und Salbei in Töpfen auf dem Balkon kultiviert, sollte auf jeden Fall nicht nur die Triebe mit Vlies oder Deckreisig schützen, sondern auch den Topf auf eine Hartschaumplatte stellen und ihn mit Luftpolsterfolie umwickeln, damit er vor der Sonne und der Kälte geschützt ist.

Tipp: So schützen Sie Kräuter im Topf vor Kälte

Um das schnelle Durchfrieren von Pflanzgefäßen im Freien zu verhindern, gibt es einen einfachen und sehr preiswerten Trick.

Nehmen Sie ein Pflanzgefäß aus Ihrem Bestand, das etwa zehn Zentimeter im Durchmesser größer und zehn Zentimeter höher ist als das Gefäß mit den Kräutern. Der Kräutertopf wird jetzt in den größeren Kübel gestellt und den entstehenden Hohlraum stopfen Sie mit Laub oder Zeitungspapier aus, als Isolierung vor der Kälte und Schutz vor der Sonne.

Farbige Blumentöpfe ineinander gestapelt.
Kräutertöpfe können Sie gut isolieren, wenn Sie die Töpfe in größere Töpfe stellen und den Zwischenraum mit Zeitung oder Laub füllen.

Auch auf den Erdballen kommt Laub oder Papier und zum Schluss stellen Sie Ihren Doppelkübel auf eine drei Zentimeter dicke Hartschaumplatte. In frostfreien Winterzeiten sollten Rosmarin, Salbei und Co. ein wenig gegossen werden. So geschützt überstehen auch mediterrane Kräuter selbst den ungemütlichsten Winter.

Kräuter pflanzen zu Hause im Topf: So klappt’s mit Basilikum, Thymian und Co.

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