Von Seiten der Direktbanken gibt es häufig bessere Zinskonditionen als bei der Hausbank. Das ist der Grund, warum viele Leute jetzt vermehrt im Internet nach Festgeld-Angeboten recherchieren.
Und einige Festgeld-Angebote im Netz sind sehr verlockend. Doch Finanzexpertin Josefine Holzhäuser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor solchen utopischen Angeboten, die das doppelte oder dreifache versprechen. Wer auf unseriöse Angebote reinfällt, der ist schnell sein ganzes Geld los. Wie Sie auf Nummer sicher gehen, lesen Sie weiter unten.
Woran erkenne ich, ob ein Festgeld-Angebot unseriös ist?
Erstes Indiz sind immer die angebotenen Zinskonditionen. Wenn diese besonders hoch sind, also deutlich abweichen von dem, was sonst angeboten wird, sollten da schon mal die Alarmglocken klingeln. Das riecht nach Betrug.
Außerdem sollte man sich nicht von auf den ersten Blick vertrauenswürdigen Webseiten blenden lassen. Unseriöse Anbieter werben zum Teil mit Siegeln und Auszeichnungen. Und man sollte schauen, dass man nicht auf gefälschte Webseiten bekannter Unternehmen reinfällt.
Welche Zinssätze beim Festgeld sind utopisch und welche nicht?
Aktuell seien vier Prozent Zinsen ein Top-Angebot. Es gäbe immer mal wieder seriöse "Lockvogel-Angebote", wo Anbieter für einen begrenzten Zeitraum mit wirklichen Kampf-Konditionen an den Markt gingen, sagt die Finanzexpertin. Und dann gibt es aber Betrüger, die mit ähnlich realistischen Zinssätzen werben. Deshalb ist der Zinssatz alleine nicht immer ein eindeutiger Hinweis.
Im Moment gäbe es das Problem, dass es bei unseriösen Anbietern und betrügerischen Webportalen Konditionen gibt, die sehr gut sind, aber nicht im Bereich des absolut utopischen liegen. Deshalb warnt Holzhäuser vor schnellen Entscheidungen, weil es schwieriger wird, unseriöse Angebote auf den ersten Blick zu erkennen.
Vorsicht Betrug: Festgeld-Anbieter überprüfen
Josefine Holzhäuser rät deshalb auf der Webseite immer nach einem Impressum zu suchen. Die Firmen müssen da ihre Anschrift angeben und eine vertretungsberechtigte Person und wenn ein solches Impressum gar nicht vorhanden sei, dann solle man auf jeden Fall die Finger davon lassen, so die Finanzexpertin.
Sollte die Firma ein Impressum haben, sollte man trotzdem vorher selber im Internet recherchieren und Informationen über die Firma einholen. Am besten sei es aber, sich beim Verbrauchertelefon der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu informieren. Die BaFin führt laut Holzhäuser Unternehmenswarnlisten.
Wenn die Firma, bei der Sie Geld anlegen wollen, über eine Zulassung der Bafin verfügt, dann sind Sie auf der sicheren Seite, sagt die Finanzexpertin. Dann handelt es sich um einen in Deutschland registrierten Anbieter, der die Zulassung hat, Finanzdienstleistungen in Deutschland anzubieten.
Anstatt aufs Festgeldkonto überweisen Sie auf das Betrügerkonto
Wenn man das Geld an einen unseriösen Anbieter überweist, ist das komplette Geld weg. Denn es landet nicht auf dem angeblich neu angelegten Festgeld-Konto, sondern direkt auf dem Konto der Betrüger oder eines Komplizen.