- Die guten und schlechten Eigenschaften des Giersch
- Wie bekämpft man den Giersch?
- Den Giersch im Kleinen bekämpfen
- Die Vorteile des Giersch
Die guten und schlechten Eigenschaften des Giersch
Der Giersch wächst mit einem extremen Ausbreitungsdrang in den Beeten. Gerade in dauerhaften Stauden- oder Rosenbeeten bedrängt er andere Pflanzen sehr stark und hemmt damit deren normale Pflanzenentwicklung.
Er breitet sich durch unterirdische Kriechtriebe, sogenannte Rhizome, aus, die fünf bis zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche horizontal wachsen. Das alleine wäre schon schlimm genug. Aber der Giersch breitet sich zusätzlich auch noch durch Samen aus. Durch diese Doppelstrategie ist er dem Gärtner meistens immer einen Schritt voraus. Das ist die negative Seite.
Die positive Seite: Giersch ist ein Wildgemüse. Die jungen Blätter sind eine ideale und sehr würzige Salatzugabe. Außerdem hat der Giersch viele Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle. Überspitzt formuliert könnte man sagen: Entweder man hasst ihn oder man liebt ihn.
Wie bekämpft man den Giersch?
Den Giersch auf Dauer loszuwerden oder zumindest im Griff zu haben, erfordert einen langen Atem, denn dieses Unkraut breitet sich doppelt aus. Einerseits mit den unterirdischen Kriechtrieben und zusätzlich noch über Samen, die viele Jahre lang keimfähig bleiben.
Eine ungeeignete Methode, den Giersch loszuwerden, ist das Ausgraben – und die Rhizome auszusieben. Wer das schonmal probiert hat, merkt, dass es eher schadet. Denn wenn man kleinste Rhizomteile übersieht, vermehrt man sogar die Pflanze, weil aus den kleinsten Teilen noch neue Gierschpflanzen wachsen. Außerdem besteht beim Umgraben die Gefahr, dass "schlafende Gierschsamen" zum Leben erweckt werden und auskeimen.
Den Boden mit Unkrautpappe abzudecken, ist, besonders bei größeren Flächen, die erfolgsversprechendere Variante. Nach einem Jahr Dunkelheit stirbt der Giersch komplett ab. Man kann das auf unbepflanzten Flächen oder zum Beispiel unter größeren Gehölzen machen. Die spezielle Unkrautpappe auf den Giersch legen und dann mit zirka zehn Zentimeter Rinden- oder Holzhäcksel bedecken. Nach einem guten Jahr verrottet die Pappe, der Häcksel wird zu Humus und der Giersch ist in dieser Zeit längst abgestorben. Wer also ein Gartenbeet ganz neu gestalten will, sollte diese Methode anwenden - mit dem kleinen Nachteil allerdings, dass man eben ein Jahr lang Geduld braucht.
Den Giersch im Kleinen bekämpfen
Was tun, wenn der Giersch in bestehenden Beeten zwischen den Stauden und Rosen wächst?
Dann lautet das Motto: Stören, stören und nochmal stören! Das mag der Giersch nämlich überhaupt nicht. Gleich im Frühjahr wird er abgezupft oder mit der Rasenkantenschere abgemäht. Bei etwas größeren Flächen mit einem kleinen Rasenmäher. Wer das zwei bis drei Mal konsequent macht, stellt schnell fest, dass der Giersch ganz stark zurückgeht. Durch diese Methode kann er auch nicht blühen und Samen bilden.
Wichtig ist, die Pflanzenteile sicherheitshalber nicht auf den eigenen Kompost zu bringen, denn es könnten Rhizomteile dabei sein, die dann sofort wieder weiterwachsen würden.
Als allerletzte Hilfe gibt es umweltverträgliche Herbizide auf der Basis von Pelargonsäure. Aber auch die sind kein Allheilmittel, weil sie alle grünen Pflanzenteile abtöten und deshalb zwischen den Kulturpflanzen ganz schwer anzuwenden sind.
Die Vorteile des Giersch
Der Giersch kostet nicht nur Nerven, er kann auch Freude bereiten. Eine spezielle Art des Gierschs kann man sogar bewusst im Garten pflanzen.
Der "Weißbunte Giersch" mit dem Sortennamen "Variegata" ist ein hervorragender Bodendecker mit 20 bis 30 Zentimetern Höhe, blüht weiß, ist insektenfreundlich und gedeiht sogar noch unter großen Bäumen oder Sträuchern. Aber er hat nicht diesen extremen Ausbreitungsdrang wie der normale Giersch. Trotzdem sind seine Blätter genauso gesund und heilsam wie bei der Urform. Also auch hier bieten sich die jungen Giersch-Blätter als leckere Zugabe in der Salatschüssel an.
Wildkräuter können Sie sogar im Garten oder auf dem Balkon explizit anpflanzen, damit Insekten oder Sie immer etwas zu Essen haben.