Trotz des Sommers und der Urlaubszeit sollten wir den Garten nicht aus den Augen verlieren. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel kennt die typischen Probleme bei Gemüse und Zierpflanzen und gibt Tipps diese zu lösen.
Geplatzte Radieschen
Das Problem: Radieschen, die vor vier Wochen gesät wurden, platzen reihenweise auf.
Die Ursache: Die Wasserversorgung ist zu ungleichmäßig.
Die Lösung: Ganz regelmäßig gießen und die Erde nie ganz austrocknen lassen.
Tomatenpflanzen fallen auseinander
Das Problem: Die Tomatenpflanzen werden immer mehr zu "Wildsträuchern", die in die Breite wachsen und dann auseinanderfallen.
Die Ursache: Es wurde vergessen, die Achseltriebe "auszugeizen", also regelmäßig zu entfernen.
Die Lösung: Setzen Sie das Entfernen und Ausgeizen der Achseltriebe konsequent fort, um die Tomatenpflanzen eintriebig zu halten und die Ausreifung der Früchte zu gewährleisten.
Tomatenpflanzen bekommen gelbe Blätter
Das Problem: Die Blätter der Tomatenpflanzen zeigen von unten her immer mehr Flecken, die zuerst gelb und später braun werden.
Die Ursache: Der Braunfäulepilz breitet sich von unten nach oben durch Sporen aus und vernichtet zunächst das Laub – aber dann auch nach und nach die Früchte.
Die Lösung: Sobald die ersten gelben Flecken auf den Blättern auftauchen, sollten Sie diese Blätter sofort entfernen und im Restmüll entsorgen. Damit kann das Problem in der Regel ohne Pflanzenschutzmittel gelöst werden.
Faulstellen an Tomaten
Das Problem: Manche Tomaten haben am unteren Ende mehr oder weniger große faulige Stellen.
Die Ursache: Es mangelte zeitweise an Kalium, weil die Pflanzen zu schnell gewachsen sind.
Die Lösung: Da müssen Sie tatsächlich mal nichts tun! Das Problem ist meist nur am ersten Fruchtansatz der Pflanzen vorhanden, später verliert es sich von selbst!
Weiße Beläge auf den Blättern von Zucchini, Kürbis und Gurke
Das Problem: An Kürbis-, Zucchini- und Gurkenblättern bildet sich ein weißlicher Belag auf den Blattoberseiten. Das Blatt stirbt innerhalb weniger Tage ab.
Die Ursache: Die Pflanzen, die zu einer Pflanzenfamilie der Gurkengewächse gehören, sind befallen vom echten Mehltaupilz.
Die Lösung: Befallene Blätter zügig entfernen und im Restmüll entsorgen. So verhindern Sie die weitere Ausbreitung der Pilzinfektion.
Zerfressene Blätter bei Rhododendron und Efeu
Das Problem: Die Blätter von Efeu, Rhododendron, Glanzmispel und anderen Pflanzen zeigen vom Blattrand her Fraßspuren mit buchtenartigem, ungleichmäßigem Fraß.
Die Ursache: Das war ein etwa einen Zentimeter großer Käfer. Der schwarze Dickmaulrüssler hat nachts zugeschlagen und sich satt gefressen.
Die Lösung: Den Käfern selbst ist kaum beizukommen. Das Hauptproblem sind die etwa eineinhalb Zentimeter großen weißlichen Larven im Boden, die viele Wurzeln abfressen! Ab Anfang September können die Larven im Boden mit Hilfe von Nematoden im Gießverfahren biologisch bekämpft werden. Diese Nematoden kann man im Gartencenter an der Pflanzenschutztheke kaufen oder bestellen.
Die Blätter der Rosenpflanzen werden fleckig und fallen ab
Das Problem: Die Blätter der Rosenpflanzen sind mehr und mehr mit schwarzen Flecken übersät und fallen dann ab.
Die Ursache: Hier hat der Sternrußtau zugeschlagen - eine lästige Pilzkrankheit, die ohne Gegenmaßnahmen die ganze Pflanze bis zum Oktober völlig entlauben wird.
Die Lösung: Auch hier gilt: Entfernen Sie die befallenen Blätter und entsorgen diese bitte im Restmüll, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten kann. Gleichzeitig können Sie die Pflanzen stärken - alle zwei Wochen mit einer Spritzung von Schachtelhalmbrühe.
Blätter von Kübelpflanzen wie Oleander oder Zitruspflanzen werden gelb
Das Problem: Kübelpflanzen wie Oleander, Wandelröschen oder Zitruspflanzen bekommen blassgrüne oder gelbliche Blätter.
Die Ursache: Ein beginnender Nährstoffmangel, vor allen Stickstoffmangel, bedingt durch das starke Wachstum.
Die Lösung: Düngen Sie weiterhin alle zwei Wochen über das Gießwasser. Bei Zitruspflanzen benutzen Sie am besten Zitrus-Spezialdünger. Ab Mitte September sollten Sie die Düngung einstellen, damit die Triebe verholzen können.