Süß, lecker und gesund – das sind Feigen. Immer öfter findet man Feigenbäume in unseren Gärten, die Früchte kann man zum Teil bis Anfang November ernten. Es gibt eine große Vielfalt mit grünen, violetten oder bronzefarbenen Früchten. SWR4-Gartenexperte Volker Kugel kennt die besten Sorten und Tricks um den Feigenbaum richtig zu pflanzen.
Klima: Kann man einen Feigenbaum in Deutschland pflanzen?
Wo ist der beste Standort für einen Feigenbaum?
Pflege: Welcher Dünger ist für Feigenbäume am besten geeignet?
Wann schneidet man einen Feigenbaum zurück?
Feigen: Warum trägt mein Feigenbaum keine Früchte?
Feigenbaum kaufen: Welche Feigensorte ist winterhart und trägt zweimal?
Klima: Kann man einen Feigenbaum in Deutschland pflanzen?
Der Klimawandel hat zwar viele negative Auswirkungen, aber im Garten auch einige positive Folgen. Da die Wintertemperaturen in unseren Breitengraden in den letzten 30 Jahren im Schnitt gestiegen sind, können wir nun auch Feigen- oder Kakibäume und Kiwis bei uns anpflanzen. In Höhenlagen über 600 bis 700 Metern hat der Feigenanbau im Freien aber seine Grenzen.
Wo ist der beste Standort für einen Feigenbaum?
Feigen mögen einen vollsonnigen Platz. Idealerweise in einer Gebäudeecke, in der sich die Wärme staut und wo sie nachts langsam wieder abgegeben wird. An den Boden stellen die Feigenpflanzen keine besonderen Ansprüche, nur die berühmte Staunässe mögen sie nicht.
Pflege: Welcher Dünger ist für Feigenbäume am besten geeignet?
Die jährliche Düngung sollte nicht zu stickstoffbetont sein, denn sonst wachsen die Feigenbäume zu stark und es werden weniger leckere Früchte gebildet. Ein spezieller Beerenobstdünger ist mit circa 80 Gramm pro Pflanze genau richtig, weil er viel Kalium und relativ wenig Stickstoff enthält.
Wann schneidet man einen Feigenbaum zurück?
Feigen sollten regelmäßig geschnitten werden, und zwar immer nach dem Winter. Ende März ist meist eine gute Zeit. Dabei werden die vorjährigen Triebe um die Hälfte eingekürzt, damit die Pflanzen kompakt bleiben und die Fruchtbildung gefördert wird.
Feigen: Warum trägt mein Feigenbaum keine Früchte?
Manche Hobbygärtner haben schon vor Jahren kleine Feigenpflänzchen aus dem Urlaub im Mittelmeergebiet mitgebracht. Doch die grünen Früchte werden jedes Jahr schnell abgeworfen und es gibt einfach keine Feigenernte.
Verantwortlich dafür ist eine Laune der Natur! Die kleinen, Daumennagel großen, grünen Gebilde sind gar keine jungen Früchte, sondern die Blüten von Wildfeigen. Dabei sind Blütenorgane unter der grünen Haut nach innen gestülpt. Deshalb sieht es aus wie eine junge Frucht. In unseren Breitengraden werden diese Blüten aber nicht bestäubt, weil ein ganz spezielles Tier fehlt: Die Feigengallwespe. Sie erledigt in südlichen Ländern die Befruchtung der Feigenblüte. Die Urlaubsmitbringsel können also bei uns ihr Leben lang keine Feigenfrüchte liefern.
Worauf muss man beim Kauf eines Feigenbaums achten?
Feigenbaum kaufen: Welche Feigensorte ist winterhart und trägt zweimal?
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel kennt die vier besten winterharten Feigensorten für unsere Region. Alle sind zweimal tragend: Das heißt, es gibt eine Haupternte im Juni und eine kleinere Herbsternte bis in den November hinein.
- "Brown Turkey" ist eine sehr bewährte Feigensorte. Die Früchte sind sehr groß, bis zu zehn Zentimeter, und werden goldbraun, wenn sie vollreif sind.
- "Negronne" hat etwas kleinere Feigenfrüchte, die vollreif fast schwarz und sehr aromatisch sind.
- "Madeleine de deux Saisons" ist zweimal tragend, wie der Name schon sagt. Außerdem ist die Sorte sehr frosthart bei bis zu minus 16 Grad. Die Frucht ist rötlich-braun und wird bis zu acht Zentimeter groß.
- "Dalmatie" ist eine langsam wachsende robuste Feigenart mit grünen Früchten. Sie ist sehr gut für die Pflanzung im Pflanzgefäß geeignet.
Der Herbst ist übrigens nicht nur eine gute Zeit um einen Feigenbaum auszupflanzen und die letzten Feigen zu ernten. Ende Oktober und Anfang November kann man auch wunderbar andere Bäume kaufen und pflanzen. SWR4 Gartenexpertin Heike Boomgaarden weiß, worauf man dabei achten sollte.