Recht oder Gerechtigkeit? Im Theater Heilbronn sitzt die Justiz auf der Anklagebank. „Prima facie“ heißt ein Stück im Theater Heilbronn, in dem ein Vergewaltigungsprozess verhandelt wird. Eine Frau als Opfer, ein Mann als Täter. Tatsächlich?
Der Monolog spricht Klartext. Deckt auf, dass in den meisten Fällen die Täter freigesprochen werden, da die Devise gilt: Im Zweifel für den Angeklagten. Während den Frauen allzu oft die Mitschuld gegeben wird. Waren sie zu aufreizend angezogen? Haben sie die falschen Signale ausgesendet?
Was klingt wie ein Stück aus dem letzten Jahrhundert, ist brandaktuelle Realität. Von 100 angezeigten Vergewaltigungen in Deutschland endet nur eine mit einer Verurteilung.
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