Ein Zwischenruf von Mark Kleber

Was für eine Woche!

Stand
Autor/in
Kleber, Mark

Krisen und immer wieder Krisen. In dieser Woche gab es gleich zwei politische Paukenschläge. Wie damit umgehen?

Zwischenruf:
Erst Trump-Sieg, dann Ampel-Aus. Was kommt als Nächstes? Außerirdische besetzen die Erde? Ja, Sie haben recht, Sarkasmus hilft auch nicht weiter. Aber im Ernst! Diese Woche macht mich fertig. Hätte ich noch einen Papierkalender, hätte ich diese Woche rausgerissen. Wir müssen zwar schon seit Jahren mit Krisen und Veränderungen Schritt halten, dass uns die Puste ausgeht, aber wenn es so geballt kommt… kein Wunder, reden so viele von „Verunsicherung“ und „Sorge“. Die Pläne von Donald Trump für den Umbau der USA machen wir jedenfalls ebenso wenig gute Gefühle wie die Schlammschlacht, wer denn jetzt die Ampel kaputt gemacht hat, und das ganze Gezerre um Neuwahlen.

Natürlich hätte ich ab Mittwochabend mein Handy ausschalten und alle Eilmeldungen, Talkshows und Social Media Posts links liegen lassen können. Habe ich aber nicht geschafft. Weil ich in dieser Woche das Gefühl hatte, dass der Boden unter meinen Füßen bebt, also mein Vertrauen auf die Zukunft bröckelt. Was passiert da, wo geht das hin? Gebt mir Infos, macht mir ein klares Bild! Aber so einfach ist es ja nicht. Also: Was tun? Ganz ehrlich: Mir hilft es, zwischendurch mal spazieren zu gehen, raus aus dem ganzen Nachrichtenstrom, und frische Luft zu atmen. Oder einfach mit Freunden darüber zu sprechen, was mich beschäftigt. Und mir klarzumachen: Ja, meine Ängste sind da, sie sind echt, aber sie sind kein guter Ratgeber. Also erst mal: Ruhig Blut! Dass eine Koalition platzt, ist in Deutschland selten, aber nicht das Ende. Unser Grundgesetz weist den weiteren Weg. Chaos? Nö. Durchatmen.

Bei aller Verunsicherung in dieser Woche: Die Welt geht morgen nicht unter. Und es landen auch keine Außerirdischen. Obwohl: Manchmal würde ich mir das wünschen. Vielleicht würden sie uns ja gar vernichten wollen wie all die fiesen Aliens aus den Filmen. Vielleicht hätten sie einfach eine total tolle Idee, wie wir unsere Probleme gemeinsam lösen könnten. Aber bis dahin sind wir selbst dran. Mit Vernunft und gerne, auch wenn’s schwerfällt, mit Vertrauen. Denn mit schlechten Gefühlen macht man keine gute Politik.

Stand
Autor/in
Kleber, Mark