AnNa R. starb mit 55 plötzlich und unerwartet – das hat ihr Management der Deutschen Presseagentur bestätigt. SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius hat die Sängerin kennengelernt und erzählt, wie sie AnNa R. in Erinnerung hat.
So hat Katharina Heinius AnNa R. erlebt
Ich habe AnNa R. als eine eher ruhige, zurückhaltende Frau in Erinnerung – sehr sympathisch und bodenständig. Ich habe sie im Sommer 2022 kennengelernt, hinter der Bühne bei einem ihrer Gigs mit der Band Silly. Sie war da, neben Julia Neigel, eine der Frontfrauen. Die beiden haben gut zusammengepasst.
Als eine eher ruhige, zurückhaltende Frau – sehr sympathisch und bodenständig.
Julia ist eher die Rockröhre und die ganz offene nach außen – und Anna eher das Gegenteil, mit ihrer zarten, sehr gefühlvollen Stimme. Sie war auch eher etwas zurückhaltend, wusste sich aber als Frau zu behaupten. Und sie wusste auch genau, was ihr guttut und was nicht.
Bewundernswerte Sängerin AnNa R.
Ich habe sie auf ihre ganz eigene Art bewundert – mit ihrer ruhigen, und wenn man sich mit ihr unterhalten hat, auch sehr interessierten Art. Sie hat sich damals, glaube ich, als Künstlerin gesucht. Dann ist sie bei Silly ausgestiegen und hat 2023 ihr erstes Solo-Album "Königin" veröffentlicht.
Nach Rosenstolz: Suche nach sich selbst
Nach Rosenstolz, Gleis 8 und nach "Ich bin die Sängerin von Silly", war sie irgendwie auf dieser Reise – genau hinzuschauen, wer sie eigentlich ist. Und das ist auch das, was die Familie und Freunde wahrscheinlich meinen, wenn sie auf ihrem Instagram-Account schreiben: "Sie hatte noch so viel vor – sich als eigenständige Künstlerin ausdrücken".
Die deutsche Musiklandschaft verliert mit dem Tod von AnNa R., nicht nur eine fantastische Künstlerin, sondern auch eine selbstbestimmte und starke Frau.