Einfache Stabkerzen oder Teelichter gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen. Für Teelichter bezahlt man handelsüblich ab fünf Cent pro Stück, Stabkerzen kosten ab 20 Cent. Ein günstige Sache, um sich Kerzenlicht in die eigenen vier Wände zu holen. Allerdings sind die meisten Kerzen nicht umweltfreundlich, denn dreiviertel aller Kerzen in Deutschland bestehen aus Paraffin.
Problem 1 - Das Wachs
Paraffin wird entweder aus Mineralöl oder Braunkohle hergestellt. Bei diesen Rohstoffen handelt es sich um nicht nachwachsende fossile Rohstoffe. Zusätzlich wird zur Förderung und Gewinnung von Erdöl und Braunkohle die Natur und Tierwelt in den betroffenen Regionen auf das Massivste geschädigt. Paraffin Kerzen sind die günstigsten auf dem Markt.
Stearin-Kerzen sind teurer und werden meist aus Palmöl oder Kokosfett hergestellt. Dabei handelt es sich zwar um einen nachwachsenden Rohstoff, aber Umweltschützer sehen besonders den Abbau von Palmöl kritisch, weil dafür großflächig Regenwald abgeholzt wird.
Problem 2 - Teelichter mit Aluhülle
Ein Standard-Teelicht aus Paraffin brennt rund 30 Minuten. Zusätzlich ist das Wachs von einer Wegwerfhülle aus Aluminium umgeben. Nach der halben Stunde Brennzeit bleibt die Alu-Hülle als Müll zurück. Diese sollte unbedingt fachgerecht entsorgt werden. Da Aluminium als Rohstoff zu 100 Prozent recycelt werden kann.
Alternative: Kerzen aus Rapsöl oder Bienenwachs
Eine umweltfreundliche Alternative zu Kerzen aus Paraffin oder dem Palmöl-Stearin sind Kerzen aus Rapsöl oder Bienenwachs. Während Bienenwachskerzen, wegen ihrer gelben Farbe, optisch nicht jedermanns Sache sind, sind Kerzen aus Rapsöl-Stearin nicht von den typischen Standard-Kerzen zu unterscheiden. Aber Raps ist als heimischer Rohstoff deutlich nachhaltiger als Mineralöl.
Auf den ersten Blick sind Kerzen aus Raps zwar deutlich teurer, aber sie haben auch eine deutlich bessere Brenndauer. Und kommen dadurch sogar besser weg. Ein Raps-Teelicht kostet zum Beispiel um die 22 Cent, brennt dafür aber um die sieben Stunden. Beim vierfachen Preis hat man also eine 14-Mal so lange Brenndauer wie bei einem Standard-Teelicht. Statt Alu-Hülle gibt's diese meist mit recycelter Kunststoffhülle oder nur als Nachfüllprodukt.
Öllampe statt Kerze
Wer gerne in die brennende Flamme schaut, aber nicht unbedingt eine Kerze braucht, für den sind Öllampen auch eine Alternative zu klassischen Kerzen.
Diese können ganz leicht auch mit heimischem Raps- oder Sonnenblumenöl nachgefüllt werden. Und stellen so eine nachhaltige Lichtquelle da.
Mit ein wenig Handgriffen und Material, kann man Öllampen auch gut zuhause selber basteln. Dazu braucht man ein stabiles Gefäß, wie z.B. ein leeres Marmeladenglas, einen Korken und einen Docht. Das Glas füllt man zuerst zur Hälfte mit Wasser und danach mit Öl. Den Docht fädelt man durch eine circa fünf Millimeter dicke Korkscheibe und setzt ihn dann schwimmend auf das Öl. Der Docht darf dabei nur die Ölschicht berühren und nährt damit die Flamme. Ist das Öl verbrannt kommt der Docht mit dem Wasser in Verbindung und die Flamme geht aus.