Mitbringsel vom Weihnachtsmarkt

Darf ich die Glühweintasse mitnehmen? Und noch ein paar Glühwein-Tipps

Stand
Autor/in
Martin Thiel
Milena Wassermann
Onlinefassung
SWR1
Moderator/in
Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg
Redakteur/in
Sarah Zubrod

War das ein schöner Besuch auf dem Weihnachtsmarkt! Die Stimmung war prächtig, der Glühwein hat gut geschmeckt und die hübsche Tasse erinnert noch zu Hause an diesen Abend.

Aber darf ich die Glühweintasse einfach mitnehmen? Schließlich habe ich ja auch Pfand dafür gezahlt. Ganz so einfach ist es nicht, sagt auch die SWR Rechtsredaktion. Wir fassen das Ganze für Sie zusammen.

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Kein Problem bei vier Euro Pfand – oder doch?

Grundsätzlich gilt: Nimmt man die Glühweintasse mit, kann man sich strafbar machen. Und zwar wegen Unterschlagung. Der Standbetreiber verkauft die Tasse nicht, sondern verlangt ausdrücklich ein Pfand. Heißt: Er will die Tasse zurückhaben. Wie viel Pfand er verlangt, kann er selbst festlegen. Am Ende gibt es das Geld von ihm zurück.

Wie kann ich dennoch eine Tasse erwerben?

Wer auf die Tasse nicht verzichten möchte, fragt im Zweifel einfach beim Standbetreiber nach. Ist er damit einverstanden, dass man die Tasse mitnimmt, macht man sich auch nicht strafbar.

Vier Euro Pfand und mehr

Klar, das Pfand in dieser Höhe liegt über dem Wert der einzelnen Tasse. Aber das ist genau die Idee dahinter. Mit hohen Pfandpreisen von vier oder fünf Euro sorgen die Standbetreiber dafür, dass die Tassen auch wieder zurückkommen und nicht bei den Leuten zu Hause im Küchenschrank landen.

Tipps für den Glühwein-Liebhaber

Von Martin Thiel aus der Redaktion Umwelt und Ernährung

Wer unbeschadet genießen will, sollte darauf achten, dass am Stand ihres Vertrauens kein billiger Wein als Grundlage verwendet wird. Gerne wird bei geringer Weinqualität noch Zucker beigemischt, der zwar selbst keine Kopfschmerzen verursacht, jedoch die Alkoholwirkung beschleunigt, da Zucker den Alkoholgeschmack überdeckt und man dadurch mehr trinkt als man verträgt!

Glühweinstand

Den Stand genau anschauen

Vorsicht bei Ständen mit nostalgischen Kupferkesseln. Die sehen zwar schick aus, jedoch können dadurch Schwermetalle in den Glühwein gelangen, so ein Ergebnis des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg und Stuttgart von 2017, die in zehn von 54 Proben Schwermetalle nachweisen konnten. Geben Sie daher lieber dem unromantischen Edelstahltank mit Durchlauferhitzer den Vorzug.

Zubereitung

Köchelt der Wein über Stunden, verliert er an Geschmack. Und das gilt auch für zu Hause – Glühwein sollte auf keinen Fall zu hoch erhitzt werden, denn ab 70 Grad entweicht der Alkohol. Für den Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt sind mindestens sieben Prozent vorgeschrieben.

Glüht es auch im Körper?

Wer zum Glühwein greift, um sich damit aufzuwärmen, sollte wissen: Das funktioniert nur kurzfristig. Zwar erweitert Ethanol die Blutgefäße, sodass mehr Blut an die Hautoberfläche gelangt, der Körper gibt die Wärme aber umso schneller ab. Nach kurzem Wärmegefühl friert man daher mehr als vorher.

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