Die Ursache dafür, dass der Nachbar früher über das Tor bei der Fußball-Europameisterschaft informiert ist, sind die sogenannten Empfangsverzögerungen oder Latenzen. Also die Zeit, die das TV-Signal über Kabel, Satellit, Internet oder Antenne braucht, bis es bei uns ankommt. Die Experten der Computerzeitschrift c’t haben diese Verzögerungen gemessen, verglichen und bewertet.
Warum jubeln die Nachbarn früher? – Der Satellit als Messlatte
Der schnellste Weg, über das ersehnte Tor unserer Nationalmannschaft informiert zu sein, ist auch 2024 der Satelliten-Empfang. Bereits runde sechs Sekunden nach dem Tor im Stadion, landen die Bilder auf den heimischen Schirmen.
DVB-T und Kabel auf Platz zwei
Der Kabelempfang konnte im Vergleich zu 2020 deutlich aufholen. Bei den Tests im Großraum Hannover lag die Verzögerung fast gleich auf mit der dem über Antenne empfangbaren DVB-T Fernsehen. So vergehen gerade mal 1,5 Sekunden im Vergleich zum Satelliten und das sollte verschmerzbar sein, so die Experten: "Bis die Nachbarschaft jubelnd aufspringt und der Schall aus deren Gärten herüberschwappt, liegt der Ball meist auch am eigenen Fernseher im Tor."
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IP-TV-Empfang weiter Schlusslicht
Nicht geändert hat sich die Tatsache, dass der Empfang übers Internet deutlich langsamer ist. Die Experten konnten bei Mobilgeräten eine Verzögerung von 12 bis 23 Sekunden feststellen. Allerdings ist die Verzögerung auch von der verwendeten Hardware und den Einstellungen abhängig, erklärt c’t: "Mobilgeräte puffern den Datenstrom ein weiteres Mal mehr oder weniger stark, um Geruckel zu vermeiden. Das macht sich schnell in höheren Latenzen bemerkbar."
Expertentipp: Mediatheken nutzen
Damit die Verzögerungen übers Internet möglichst kurz ausfallen, raten die Experten der c‘t Beamer oder Großbildschirm direkt über die Mediatheken-Apps von ARD und ZDF zu versorgen: "Damit dauerte es je nach Zuspieler zwei bis sechs Sekunden. […] Der ARD-Livestream im Browser blieb dort (am Windows-PC) nur zwei Sekunden hinter dem Satellitensignal."