So informieren Sie sich richtig

Wie Sie sich vor Fake News über das Coronavirus schützen können

Stand
Autor/in
Sarah Umla

Alkohol und Koks können die Infektion verhindern und Supermärkte schließen wegen des Virus ihre Filialen - in Zeiten der Coronakrise gibt es zahlreiche Fake News. So informieren Sie sich richtig.

Einmal verbreitet, immer im Netz: Vor allem in Krisenzeiten wird in Foren und sozialen Medien viel diskutiert - so auch während der Corona-Pandemie. Hobbymediziner geben Ratschläge zur Selbsttherapie, andere schüren Angst und Panik. Die Weltgesundheitsorganisation warnte bereits vor eine "Infodemie". Es würden so viele Informationen kursieren, dass viele Menschen gar nicht mehr einschätzen könnten, was wahr und was falsch sei. Auch das Bundesgesundheitsministerium warnte bereits am Wochenende auf Twitter vor Falschnachrichten.

❗️Achtung Fake News ❗️ Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen. https://t.co/h8bG7ued9N

Wie ein Lauffeuer hatte sich am Wochenende die Nachricht verbreitet, dass Supermärkte ab Montag nur noch zwei Stunden pro Tag geöffnet hätten. Ein Mann hatte dies in einer WhatsApp-Nachricht behauptet, er wisse dies aus "zuverlässiger Quelle". Die Märkte - etwa Aldi - reagierten prompt und machten den Gerüchten auf Facebook ein Ende:

Und wovor es vor allem im Internet wimmelt, sind kuriose Geheimtipps und angebliche Wundermittel. In Indien wurde etwa empfohlen, Kuhurin zu trinken. Auch Koks und Alkohol sollen laut Gerüchten gegen Covid-19 helfen, machen aber eigentlich nur süchtig. "Taiwanesische Experten" haben zudem einen Selbsttest entwickelt - zumindest laut einem Kettenbrief: Luftanhalten für zehn Sekunden, wer das nicht kann, ist infiziert. Mimikama, ein Portal, das über Internetmissbrauch aufklärt, entlarvt diese Behauptungen als Fake News.

Fake-News über Infizierte

Auch Falschmeldungen von Neuinfektionen kursieren im Netz. So berichtete die Polizei in Bitburg am Sonntagabend von einem gefälschten Artikel, dem zufolge sich mehr als 40 Menschen in einem Club in der Region mit dem Erreger infiziert hätten. Ermittlungen und die Rücksprache mit dem Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hätten aber eindeutig ergeben, dass es sich um eine Falschinformation handelt, teilte die Polizei mit.

Erst Fake News, dann kommt eine echte Meldung

In einer früheren Version des Artikels wurde eine WhatsApp-Audio-Kettennachricht zitiert, nach der die Uni-Medizin Wien bei Corona-Infektion vor der Einnahme von Ibuprofen warnt. Die Klinik hatte dies sofort als Falschmeldung auf Twitter zurückgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte zunächst bei Verdacht auf eine Infektion vor der Einnahme von Ibuprofen abgeraten. Diese Empfehlung zog sie mittlerweile (Stand 19.3.2020) aber wieder zurück.

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Sarah Umla