Licht, Bremsen, Kette

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Winter

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Von Autor/in Marcus Netscher

Die Jahreszeit mit Eis und Schnee naht und das bedeutet auch für den lieb gewonnenen Drahtesel eine Höchstbelastung. Mit diesen Tipps bringen Sie Ihr Fahrrad gut durch den Winter.

Beleuchtung

Der erste Blick am Fahrrad sollte vor jeder Winter-Fahrt der Beleuchtung gelten, raten die Experten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub e.V. (ADFC): "Auch tagsüber ist es bei Nebel oder Schneefall sinnvoll, mit eingeschaltetem Licht zu fahren." Laden Sie Akku-Leuchten zum Beispiel am Mountain-Bike nach jeder Fahrt auf. Da viele Leuchten inzwischen über USB geladen werden, raten einige Experten dazu im Winter immer ein passendes Ladekabel und eine Handy-Powerbank mit zu führen. Denken Sie daran, dass Akkus bei Kälte schneller an Leistung verlieren und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nur schlecht vertragen. Reinigen Sie Pedal-, Seiten-, Front und Heckreflektoren regelmäßig, damit Sie in der Dämmerung oder bei Dunkelheit auch gesehen werden.

Fahrrad-Lampe mit Schnee
Kontrollieren Sie die Fahrrad-Beleuchtung vor Antritt jeder Fahrt, raten die Experten vom ADFC.

Bremsen

Matsch, Salz und Nässe: Mit diesen Unwägbarkeiten kämpfen die Felgen und Bremsbeläge im Winter besonders. Tauschen Sie stark abgenutzte Bremsbeläge vor dem Winter aus und führen Sie vor jeder Fahrt unbedingt eine Sichtprüfung und einen Funktionstest durch. Gerade wenn der Drahtesel bei Minusgraden draußen bleiben muss, besteht die Gefahr von eingefrorenen Bremszügen, die im Zweifel lebensgefährlich werden können.

Reifen

Es gibt spezielle Winterreifen für Fahrräder. Im Gegensatz zum Auto, dürfen Fahrräder im Winter sogar mit Spike-Reifen ausgerüstet sein. Die Experten vom ADFC empfehlen vor dem Winter das Profil auf eine ausreichende Tiefe zu kontrollieren und den Luftdruck den geänderten Fahrbahnverhältnissen anzupassen.

Kette

Alle Verschraubungen und beweglichen Teile am Fahrrad leiden besonders unter Streusalz. Spätestens wenn die Kette binnen eines Tages Rost ansetzt, wird dies deutlich. Reinigen Sie Kette, Gelenke und Verschraubungen regelmäßig mit einem feuchten Tuch. Schmieren Sie alle beweglichen Teile, inklusive Kette und Schaltwerk regelmäßig mit einem geeigneten, nicht harzenden Öl oder Schmierstoff. Experten raten auch zum Anbringen eines Spritzschutz-Lappens am Vorderrad. Damit bekommt die Kette weniger Salz und Schmutz ab.

Rost

Besonders wenn das Fahrrad nach einer Winterfahrt in einem warmen Raum abgestellt wird, besteht in Sachen Rost Handlungsbedarf. Experten raten dazu, Schnee, Matsch und Feuchtigkeit unbedingt vor dem Abstellen zu entfernen. Rost sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch zu Schäden, wie zum Beispiel Speichenbrüchen, führen. Auch an Verschraubungen nistet sich der Rost gerne ein. Spätestens wenn die Verschraubung zum Bremsbelagwechsel gelöst werden muss, macht sich vorherige Pflege bemerkbar.

Blick aufs Frühjahr

Wenn dann die kalten Tage dem Frühling weichen, sollte man schon jetzt etwas Zeit für einen erneuten Check-Up und eine gründliche Reinigung des Fahrrades einplanen. Denn spätestens dann gilt es, Salz, Schmutz und Rost zu entfernen und das Fahrrad wieder fit für die Saison zu machen.

Im Zweifel zum Fachmann

Alle genannten Maßnahmen kann der versierte Fahrrad-Schrauber natürlich selbst durchführen. Trotzdem empfehlen die Experten das Fahrrad regelmäßig auf seine Sicherheit hin kontrollieren zu lassen. Hier hilft nur die Fahrt in die örtliche Fahrrad-Werkstatt. Besonders wichtig und fast immer vom Hersteller vorgeschrieben, so die Experten, ist die regelmäßige Kontrolle durch den Fachbetrieb bei Pedelcs und eBikes zum Erhalt der Garantien.

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Marcus Netscher
SWR1 Redakteur Marcus Netscher