Ein mit künstlicher Intelligenz ausgestatteter Pflückroboter als Erntehelfer bei der Erdbeerernte. Das könnte die Lohnkosten senken und das Problem der fehlenden Erntehelfer lösen. Wir haben mit Christian Schüler, Erdbeer-Bauer aus Mainz gesprochen, ob für ihn ein solcher Roboter in Frage kommt.
SWR1: Herr Schüler, haben Sie gerade genug Erdbeerpflücker?
Christian Schüler: Wir haben genug Erdbeerpflücker. Wir sind gut vorbereitet.
SWR1: Falls es mal mit den Erntehelfern eng wird, wäre ein Pflückroboter eine Hilfe für Sie?
Schüler: Der Roboter ist noch in den Kinderschuhen, der ist noch nicht so schnell. Ein Erntehelfer pflückt normalerweise acht Stunden am Tag. Der Roboter kann 24 Stunden am Tag pflücken. Wenn ein Roboter 24 Stunden pflückt, pflückt der Erntehelfer am selben Tag natürlich nur acht Stunden und er darf sechs Tage die Woche arbeiten.
Am siebten Tag, da arbeitet der Roboter auch wenn der Mensch Pause macht. Die Leistung, die der Roboter an diesem einen Tag mehr bringt, ist leider noch nicht so schnell, dass er sich bezahlt macht.
Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft KI als Erntehelfer: Roboter, die Erdbeeren pflücken
Künstliche Intelligenz spielt auch in der Landwirtschaft eine Rolle. Ki-gesteuerte Roboter, die Erdbeeren pflücken, könnten bald Realität werden.
SWR1: Ein Erdbeer-Ernte-Roboter kostet um die 150.000 Euro. Glauben Sie, dass sowas bei Ihnen in den nächsten Jahren zum Einsatz kommt?
Schüler: Das Problem bei dem Ernte-Roboter ist, es hat nichts mehr mit Erdbeeranbau im Boden zu tun. Die Erdbeeren sind dann auf sogenannten Stellagen, die sind 1,2 Meter über dem Boden. Allein das Drumherum kostet schon eine Menge Vorarbeit. Sobald sich das rechnet, bin ich eventuell sehr stark daran interessiert.
SWR1: Bei ihnen wird mit der Hand gepflückt, die Löhne für Erntehelfer machen also den Löwenanteil beim Erdbeerpreis aus. Was kostet die 500 Gramm Schale bei Ihnen im Moment?
Schüler: Im Moment sind wir bei 4,90 Euro. Gestartet, haben wir mit 5,50 Euro.
Das Gespräch führte Michael Lueg.