Paul McCartney auf der Bühne in Tampa

Ex-Beatle feiert 80. Geburtstag

Paul McCartney - Talent für besondere Melodien

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Man kann es nicht anders sagen: Paul McCartney gehört zu den größten und vielfältigsten Musikern aller Zeiten. Das gilt nicht nur für seine Zeit als Beatle, auch danach schrieb er weitere Welthits wie "Say Say Say" oder "Mull Of Kintyre". Am 18. Juni 2022 feiert er seinen 80. Geburtstag.

Was bei seinen Songs immer wieder auffällt, ist sein Talent für besondere Melodien und sein musikalisches Gespür, wie man die verwendeten Instrumente am besten einsetzt. Das zeigte sich schon in den ersten Jahren der Beatles.

Paul und John

Paul McCartney und John Lennon
Paul McCartney und John Lennon

Das musikalische Schaffen von Paul McCartney in seinen Anfangsjahren muss man immer im Zusammenhang mit John Lennon betrachten. Gemeinsam schrieben sie viele Hits im Liverpooler Elternhaus von Paul. Waren die Lennon-Kompositionen eher einfach und unkonventionell, bildete Paul das passende Gegenstück mit seinen eingängigen Melodien, wie beispielsweise "Yesterday", dem meistgespielten Popsong aller Zeiten. Beide inspirierten sich gegenseitig, waren eng befreundet und schufen den Beatles-Sound, der sich ein ganzes Jahrzehnt immer wieder neu definierte.

Aber John und Paul entwickelten sich musikalisch und privat immer weiter auseinander, bei der Trennung der Beatles 1970 waren beide zerstritten. Das änderte sich erst kurz vor dem Tod von John Lennon 1980 - beide trafen und versöhnten sich wieder.

Paul und die Post-Beatles-Ära

Paul & Linda McCartney
Mit seiner Frau Linda und The Wings, startete Paul McCartney nach der Beatles-Auflösung eine Solo-Karriere.

Nach der Trennung der Beatles und ohne die Inspiration durch John fiel McCartney in ein tiefes kreatives Loch. Es brauchte einige Zeit, um wieder gute Songs zu schreiben. Dazu gehörte "Live And Let Die", den Paul mit seiner damaligen Frau Linda für den gleichnamigen Bond-Film schrieb. Produziert wurde der orchestrale Song von einem alten Weggefährten: Beatles-Produzent Georg Martin.

Paul live

Bis heute steht der Ex-Beatle auf der Bühne, und für seine Fans ist das immer wieder ein ganz besonderes Ereignis. Man bedenke: Die wenigsten Menschen konnten in den 60ern die Beatles live erleben - heute präsentiert McCartney die Hits der Fab Four genau diesem Publikum. Darunter sind beispielsweise auch Lieder vom "Weißen Album", die von den Beatles selbst nie live aufgeführt wurden. Ein ganz besonderes und einmaliges Erlebnis für alle Beatles- und McCartney-Fans.

Fleißiger Paul

Was ihn antreibt, ist sicherlich nicht das Geld. Paul McCartney gehört mit über 900 Millionen Euro zu den reichsten Musikern der Welt. Es ist die Liebe zur Musik und zu seiner Arbeit - ob als Komponist, im Studio oder auf der Livebühne. Darum folgten nach den Beatles immer wieder neue Bands und Projekte, wie beispielsweise The Wings oder das Duett mit Stevie Wonder ("Ebony and Ivory").
Natürlich hört man seiner Stimme das Alter an, aber das hat seinen Charme, wie man auf dem letzten Album von 2020 "McCartney III" und bei der aktuellen "Got Back"-Tour bei 13 Konzerten in den USA hören konnte.

Paul und sein Tod

Heute erfreut sich Paul bester Gesundheit - obwohl er bereits 1966 für tot erklärt wurde. Laut einer Verschwörungstheorie war er damals bei einem Autounfall ums Leben gekommen und von einem Doppelgänger ersetzt worden. Grundlage war ein Zeitungsbericht der University of Michigan über dessen Ableben, der später von Radio-Moderator Russell Gibb aufgegriffen und in seiner Sendung verbreitet wurde. Immer wieder tauchte diese Verschwörungstheorie auf, Fans sahen beispielsweise im Cover des "Revolver"- und "St. Pepper's Lonely Hearts Club Band"-Albums angebliche Hinweise auf den Tod des Beatles. McCartney nahm es in einem Interview wie so oft mit seinem typisch britischen Humor: "Wenn ich tot wäre, wäre ich der erste, der es wissen würde".

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Autor/in
SWR