Die Sendung hätte eigentlich am 4. September im Mainzer Funkhaus aufgezeichnet werden sollen. Serdar Somuncu war an diesem Tag ohnehin in Mainz, denn der Kabarettist hatte einen Open-Air-Auftritt auf dem Zitadellen-Gelände. Für diesen Auftritt gab es wegen einer konkreten Morddrohung gegen ihn Polizeischutz. Den hätte es für das Leute-Gespräch nicht gegeben, also wurde Serdar Somuncu am Tag vorher per Internetleitung zugeschaltet. Nicht ungewöhnlich für Serdar Somuncu, der bereits manchen Auftritt unter Polizeischutz und mit kugelsicherer Weste absolvieren musste.
Bundesweite Bekanntschaft durch "heute-show"
Mit einer szenischen Lesung von Hitlers "Mein Kampf" erreichte Somuncu schon in den 90er-Jahren ein großes Publikum. Heute tritt er regelmäßig in der "heute-show" auf. Sein kabarettistisches Hauptthema ist auch dort erkennbar: Der zunehmende Einfluss Rechtsextremer und Neonazis. Dieses Thema zieht sich durch seine Bühnenkarriere, die auch Dutzende Theaterproduktionen als Schauspieler und Regisseur umfasst. Sein neues Kabarettprogramm wird "Das Vierte Reich" heißen. Bis dahin tourt er als "Gröhaz - größter Hassias aller Zeiten".
Multimedial – aber kein "Social Media"
Serdar Somuncu hat sich von den sozialen Netzwerken komplett verabschiedet, bespielt aber eine Menge anderer Internetmedien. Seine Late-Night-Fernsehshow "XStream" läuft als Stream hinter einer Bezahlschranke im Netz. Extrem aktiv ist er auch als Podcaster. Sein bekanntester Podcast ist "Schroeder & Somuncu", den er in Zusammenarbeit mit Kabarettkollege Florian Schroeder regelmäßig aufnimmt - oft ohne Konzept und über mehrere Stunden.
Das Gespräch wurde am 3. September von SWR1 Moderator Hanns Lohmann aufgezeichnet.