"Ich bin dann mal still"
... heißt das neue Buch von Horst Lichter. Das Experiment: Zehn Tage im Schweigekloster. Er dachte an Mönche in Talaren, mystische Gesänge und ganz viel Einkehr und Stille. Was er erlebte, waren eingeschlafene Beine beim Sitzen auf einer harten Holzbank im Zen-Buddhismuskurs, einen entrückten Meditationsmeister und einen Putzjob, bei dem er den anderen Kursteilnehmern am liebsten den Lappen aus der Hand gerissen hätten, um schneller voran zu kommen.
Zur inneren Ruhe gefunden
… hat Horst Lichter dann dennoch: bei Waldspaziergängen und in Gesprächen mit einem Freund. Denn tatsächlich fehlte im Ruhe im Leben: Mehr als 200 Folgen Aufzeichnung von "Bares für Rares" pro Jahr hieß für ihn: viele Nächte im Hotelzimmer, kaum Zuhause bei seiner Frau. Jetzt hat er die Konsequenz gezogen und ist mit seiner Frau nochmal umgezogen, ins Rheinland, in die Näher seiner Arbeitsstätte.
Vita
Die Lebensgeschichte von Horst Lichter klingt wie ein Märchen: Der Sohn eines Bergmanns machte mit 14 Jahren eine Kochausbildung, schuftete danach im Bergbau und parallel auf dem Schrottplatz. Mit 26 erlitt er den ersten Schlaganfall, mit 28 den zweiten, Herzinfarkt inklusive. Er beschließt, seinen Traum zu leben, macht ein Restaurant mit ganz viel darin ausgestelltem Trödel auf und wird vom Fernsehen entdeckt.
Mit Kochshows wie "Lafer!Lichter!Lecker" wird er bekannt. Nach dem Tod seiner Mutter 2014 zieht er die Reißleine, kocht nicht mehr und macht nur noch "Bares für Rares" – eine Sendung, an die damals keiner so richtig geglaubt hat, die aber heute die erfolgreichste Nachmittagssendung im deutschen Fernsehen ist.