"Stairway to heaven", "Sound of silence" - die SWR1 Flashmobs sind Hits - besonders im Internet. Mehrere Millionen Mal wurden sie bereits angesehen. Die Neuauflage 2019 sollte wieder eine besondere Dramatik haben. Schauplatz war traditionell der Ort der diesjährigen Hitparade. Sehen Sie selbst:
Auf einmal mittendrin
Schon im Mai passierte es: Quasi aus dem Nichts erklingen Instrumente, nach und nach tauchen Chorsänger auf und sorgen mit John Miles' "Music" für Gänsehaut bei den Passanten in der Landauer Innenstadt. Und der Höhepunkt ist damit noch gar nicht erreicht. Sekunden später erscheint nämlich der Altmeister höchstpersönlich: John Miles.
Wie John Miles für den Flashmob begeistert werden konnte
Ein einfacher Flashmob ist dem SWR1 Team um Projektleiter Tom Lügger und Hitparaden-Chef Niels Berkefeld längst nicht mehr genug. Ein Highlight sollte in diesem Jahr her - und was könnte die Menschen mehr begeistern, als der Star des Songs höchstpersönlich.
Zwischen den Sängern des Chors taucht also John Miles auf, spielt Gitarre und singt seinen wohl bekanntesten Hit. Er läuft auf einen Feuerwehrwagen zu, Planen werden zurückgefahren und plötzlich steht für das dramatische Finale des Songs ein Flügel auf dem Fahrzeug.
Doch wie konnte es dazu kommen? Um diesen Coup zu landen, nutzten Berkefeld und Lügger ihre Chance backstage auf der "Night of the Proms", wo traditionell auch John Miles dabei ist. "Wir haben erst dem Macher der Show unsere Idee vorgestellt", erzählt Berkefeld. Dem gefiel der Vorschlag, also wurden Konzepte geschrieben und zahlreiche Mails hin- und hergeschrieben.
Bei der SWR1-Anfrage habe Miles selbst gar nicht lange überlegt. "Die Herausforderung reizt mich", sagte er im Interview. Nur einen einzigen Versuch zu haben, das fand der Superstar so spannend, dass er zugesagt hat.
Hollywoodreife Inszenierung
Was so einfach aussieht, erfordert viel Planung: 100 Sängerinnen und Sänger mussten im laufenden Marktgeschehen koordiniert werden, dazu ein Pianist, ein Schlagzeuger, 20 Kameras und natürlich John Miles selbst.
Dass der Flashmob wieder einmal reibungslos über die öffentliche Bühne ging, ist auch nach drei Jahren Erfahrung keine Selbstverständlichkeit. "Es müssen mehr als 100 Personen im laufenden Marktgeschehen koordiniert werden", erklärt Projektleiter und Regisseur Tom Lügger. "Wann fängt der Pianist an, wann die Sänger und wann taucht John Miles auf? Dazu kommen 20 Kameras, die das Geschehen aufzeichnen und so gesteuert werden müssen, dass sie sich nicht gegenseitig filmen."
Die SWR1 Crew und die Sänger von "PopCHORn" aus Klein-Winternheim sind inzwischen ein eingespieltes Team. Schließlich kennen sie sich seit dem ersten Flashmob, damals in Kaiserslautern. Durch die Zusammenarbeit mit dem Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz habe man in diesem Jahr eine Altersspanne zwischen 12 und 70 Jahren gehabt, was John Miles besonders gut gefallen habe, so Lügger.
Eine besondere Rolle kam auch dieses Mal wieder Chorleiter Ha-Jo Schöne zu: Nachdem er bereits eine Reinigungskraft, einen DHL-Paketboten und einen Bühnentechniker gespielt hat, tarnte er sich nun als Feuerwehrmann.