Was hat es mit diesem Getränk auf sich? Was unterscheidet es vom Sekt und lohnt es sich wirklich, viel Geld dafür auszugeben?
Der kleine Unterschied: Eine Frage der Herkunft!
Ein Champagner ist ein Schaumwein, der im klassischen Flaschengärverfahren hergestellt wird. Allerdings trifft diese Beschreibung auch auf viele Sekte zu. Der Unterschied besteht lediglich in der Herkunft der Trauben: Nur wenn sie aus einem ganz genau definierten Gebiet im Norden Frankreichs kommen - der Champagne - dann darf sich der Schaumwein Champagner nennen. Letztlich handelt es sich also um eine Herkunftsbezeichnung.
Was steckt drin?
Zugelassen für die Herstellung von Champagner sind zwei rote und eine weiße Traubensorte: Pinot Noir (Spätburgunder), Pinot Meunier (Schwarzriesling oder Müllerrebe) und Chardonnay. Die meisten Champagner sind eine Cuvée aller drei Sorten. Aber es gibt auch Champagner, die nur aus Chardonnay-Trauben (Blanc de Blancs) bzw. nur aus roten Trauben (Blanc de Noirs) hergestellt sind.
Champagner - was darf er kosten?
Champagner muss nicht teuer sein - zumindest behaupten das die Discounter, die immer mal wieder absolute Schnäppchen im Angebot haben. Häufig schneiden die dann auch bei Kritikern gut ab. Doch der SWR1 Weinmann Werner Eckert gibt zu bedenken, dass die Discounter eine eher unzuverlässige Quelle sind, wenn man auf Qualität setzt. Denn die Sortimente wechseln häufig und die hochgelobten Schnäppchen sind oft nur für kurze Zeit zu haben.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher lieber auf eine der bekannten Marken im Supermarkt oder Fachhandel zurückgreifen. Mindestens 25 Euro sollte man für eine solche Flasche investieren, sagt Werner Eckert. Er hat aber auch einen Tipp, wie es günstiger geht: Statt zu den großen Marken zu greifen, im Fachhandel gezielt nach Champagner vom Winzer Ausschau halten. "Diese bieten das wesentlich bessere Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt er. Allerdings sind sie in Deutschland schwer zu bekommen.
Und wie schmeckt’s?
Klassischer Champagner besticht durch seine cremige Note und seinen Aromen von Brioche und anderem Hefegebäck. Doch letztlich ist der Charakter stark abhängig vom Typ. Ein "Blanc de Blancs" zum Beispiel ist fruchtiger und leichter als der Standard-Champagner.
Problematisch für Laien ist, dass die Flaschen-Etiketten oft wenig Aufschluss über den Geschmack geben. Deswegen gilt: Probieren! Und wer dann einmal seine favorisierte Marke ausgemacht hat, kann immer wieder zu ihr greifen. Denn Champagner ist ein stark standardisiertes Produkt. Jede Marke versucht, Geschmack und Charakter ihres Champagners möglichst nicht zu verändern.
Hoher Preis, guter Ruf - zu Recht?
Gerade der klassische Champagner-Geschmack ist gewöhnungsbedürftig und nicht Jeder kann ihm etwas abgewinnen. Ist aber auch gar nicht schlimm, findet SWR1 Weinmann Werner Eckert: "Es ist eben ein sehr spezieller Stil. Das muss einem nicht schmecken!". Viele werden stattdessen mit einem qualitativ hochwertigen, deutschen Winzersekt glücklicher. Und sparen nebenbei auch noch Geld, sagt Eckert, denn: "Wer dem Champagner nichts abgewinnen kann, lebt billiger!"
Mehr zum Thema Champagner in der aktuellen Episode des SWR1-Weinpodcasts "Trocken bis lieblich – Weinwissen für Alle" mit dem SWR1 Weinmann Werner Eckert und Dominik Bartoschek.