Der Standpunkt in unserer Sendung

PRO - Die Nationalität von Tatverdächtigen nennen? Von Ulrich Pick

Stand
Autor/in
Pick, Ulrich

Umstrittene Regelung: Die Polizei in NRW soll künftig in ihren Pressemitteilungen in der Regel die Nationalität von Tatverdächtigen nennen.


Dass konservative und liberale Politiker offen fordern, bei Meldungen über Straftäter auch deren Herkunft zu nennen, finde ich richtig und gut. Denn damit wird politischen Schreihälsen der Wind aus den Segeln genommen. Schreihälsen, die behaupten, dass durch die Nichtnennung eigentlich etwas vertuscht werden solle. Was genau, haben sie bislang nicht gesagt und auch nicht, welchen Mehrwert die Nennung der Herkunft hat. Das liegt daran, dass sie im Grunde sie etwas anderes wollen, nämlich Misstrauen schüren. Misstrauen gegen Migranten, Misstrauen gegen eine liberale Politik, ja Misstrauen möglicherweise auch gegen unsere Justiz. Und dieses Misstrauen sorgt für eine Unsicherheit, die immer mehr um sich greift, je länger die Debatte dauert. Deshalb ist es gut, dass diese unnütze Debatte beendet wird, indem man die Herkunft der Straftäter nennt. Denn mit der Nennung werden nicht nur Unsicherheit und Misstrauen eingedämmt, sondern es wird auch deutlich, dass es nicht darum gehen darf, einen Keil zwischen Menschen mit und ohne deutschen Pass zu treiben sondern – wenn überhaupt - zwischen Verbrechern und Menschen, die nach Recht und Gesetz leben.

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Pick, Ulrich