Schock und Trauer nach dem Anschlag in Magdeburg - kann man da wirklich noch "Fröhliche Weihnachten!" wünschen und ein frohes Fest haben?
Gestern Abend war ich auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Mit meiner Familie. Und ich habe mich dabei ertappt, wie ich genau hingeschaut habe, wo Polizei steht, wo Sperren sind. Ob ich mir Sorgen machen muss. Die Menschen um mich herum schienen sich alle sicher fühlen. Und auch ich habe mich allmählich entspannt. Als wir an einem Stand etwas aßen, fiel mein Blick auf ein Holzschild, das dort hing, auf dem stand: „Fröhliche Weihnachten!“ Und ich habe mich gefragt, ob ich das noch wünschen kann. In Magdeburg spielte am Samstagmittag das Glockenspiel des Rathauses noch „Fröhliche Weihnacht!“ Beim Gedanken daran muss ich einmal tief durchatmen. Weil es eben nicht mehr passt. Also: Welches Weihnachtsfest kann ich jetzt noch wünschen? Mit den Bildern im Kopf und den Gedanken an die vielen Menschen, die der Anschlag getroffen hat. Ich habe in diesen Tagen gerne auch mal „Erholsame Feiertage!“ gewünscht, weil ich den Eindruck habe, dass viele Menschen müde sind von diesem Jahr, von Veränderungen und Unsicherheiten. Aber seit Freitagabend hat für mich hat dieses Weihnachtsfest eine andere Bedeutung bekommen. Drei Wünsche sind mir jetzt am wichtigsten: „Friedliche Weihnachten!“ In Frieden leben, Frieden finden oder auch einfach nur zufrieden sein... das würde mir schon reichen. „Gemeinsame Weihnachten!“ Zuhören, Halt geben, da sein miteinander, füreinander. Sie haben Recht, das ist vielleicht nicht viel. Damit retten wir nicht die Welt. Aber wann, wenn nicht in solchen Momenten, zählt Gemeinschaft? Und zum Dritten: Vielleicht nicht fröhliche, aber „Frohe Weihnachten!