SWR1 Ausflugstipp

Der Kraichradweg: Wasser, Wald und Weinberge

Stand
Autor/in
Doris Steinbeißer

Von der Quelle des Kraichbachs bis zur Mündung: Der Kraichradweg führt über rund 65 Kilometer vom Naturpark Stromberg-Heuchelberg über den Kraichgau bis in die Rheinebene.

Kraichradweg: Von Sternenfels nach Ketsch

Kühle Wälder, Weinberge, Gemüse-und Getreidefelder, romantische Stadtkerne und schicke Neubaugebiete: All das erleben Radler:innen auf dem Kraichradweg von Sternenfels (Enzkreis) bis Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis). Über weite Strecken folgt die Route dem Lauf des Kraichbachs, der in Sternenfels entspringt und in Ketsch in einen Altrheinarm mündet. Der Weg ist häufig asphaltiert, streckenweise besteht er aber auch aus feinem Kies und Splitt.

Ein Fachwerkhaus am Kraichradweg. Davon gibt es viele auf dem Radweg von Sternenfels (Enzkreis) bis Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis). Über weite Strecken folgt die Route dem Lauf des Kraichbachs, der in Sternenfels entspringt und in Ketsch in einen Altrheinarm mündet.

Ausflug mit dem Rad für die ganze Familie

Wer dem Lauf des Wassers folgt, das bekanntlich aus der Höhe ins Tal fließt, kann den Kraichradweg relativ unangestrengt genießen. Lediglich beim ersten Drittel der Route geht es bergauf und bergab, aber alles moderat und auf meist autofreien Wegen. Deshalb und weil es auch für Kinder immer etwas zu sehen und zu erleben gibt, ist der Kraichradweg bestens geeignet für einen Familienausflug.

Eine Holzbrücke führt über den Kraichbach. Der Radweg führt überwiegend bergab. Deshalb ist der Kraichradweg ein sehr guter Tipp für einen Ausflug mit der ganzen Familie.

Immer wieder führt die Strecke an Weiden vorbei mit Pferden, Ziegen und Schafen, im Sommer sind viele Störche auf den gemähten Feldern unterwegs, freilaufende Hühner picken Futter, Gänse schnattern. In Oberderdingen-Flehingen lädt das Naturfreibad zu einer kleinen Abkühlung. Im Schlussdrittel lockt der Strand des St. Leoner Sees. Man kann dort aber auch Minigolf spielen und einige Kilometer weiter beim großen Golfplatz die Flugbahnen der weißen Bälle beobachten.

Lichtmessreiter in Oberderdingen und Schloss Gochsheim

So wie sich die Landschaft auf den rund 65 Kilometern ständig verändert, so vielfältig sind die Städte und Dörfer auf der Strecke mit ihren besonderen Traditionen. Das Lichtmessreiter-Denkmal in Oberderdingen macht neugierig auf den "Nationalfeiertag" dort in jedem Februar.

Das Denkmal der Lichtmessreiter in Oberderdingen ist eines der Highlights auf dem Kraichradweg. Ein gutes Ziel für einen Ausflug auf dem Rad mit der ganzen Familie.

Wer zum ersten Mal durch Gochsheim fährt, staunt über das Schloss, das Badische Bäckereimuseum und das Deutsche Zuckerbäckermuseum. In Hockenheim, bei der weltberühmten Rennstrecke, präsentiert das Motor-Sport-Museum die Geschichte des Rennsports, und in der Innenstadt ist dem Tabak mit Anbau und Verarbeitung ein Museum gewidmet.

Renaturierter Kraichbach und Gartenschaupark

In der Innenstadt von Hockenheim ist der Kraichbach zu einem Treffpunkt geworden, renaturiert und schön gestaltet ist der Bachlauf ein beliebter Anziehungspunkt. Ebenso wie der attraktive Park, der zur Landesgartenschau 1991 angelegt wurde. Durch ein weiteres Naturschutzgebiet führt der Weg dann zur Mündung des Kraichbachs bei Ketsch. Zur Erfrischung können die Radler:innen dort in den nahen Badesee springen oder noch ein wenig die Kühle des Waldes auf der Rheininsel genießen.

Die Infos im Überblick

  • Der Kraichradweg hält Spaß für die ganze Familie bereit: Die Fahrt ist nicht zu anstrengend, wird aber niemals eintönig oder langweilig. Die Strecke führt durch Weinberge, Wald, Felder und Städte und hin- und wieder auch an der Bahnlinie entlang.
  • Radler:innen starten am besten in Sternenfels und fahren von der Quelle des Kraichbachs bis zu seiner Mündung in den Rhein bei Ketsch.
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad im Gepäck erreicht man Sternenfels nicht ganz einfach. Möglich ist es über den Bahnhof Mühlacker, dann muss man allerdings schon 15-km-Rad-Aufwärmtour einplanen. S-Bahn-Haltestellen gibt es unter anderem in Gochsheim und Flehingen.
  • Für die 65 Kilometer lange Strecke sollte man zwischen sechs und sieben Stunden einplanen. Nach einigen kleineren Steigungen und Abfahrten im ersten Drittel geht es dann rund 40 Kilometer eben weiter.
  • Am Weg liegen zahlreiche idyllische Plätzchen zum Rasten mit Tischen, Bänken und schönen Aussichten.
  • Die Bandbreite der Museen an der Strecke ist ebenfalls groß: Vom Deutschen Zuckerbäckermuseum in Gochsheim bis hin zum Motor-Sport-Museum am Hockenheimring
  • Kleiner Wermuthstropfen: Die Beschilderung ist manchmal etwas verwirrend – immer Augen auf!!!

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Doris Steinbeißer