"Lottogewinner gesucht!" Seit März 2017 schon fahndet die Landeslottogesellschaft Baden-Württemberg nach einem Millionengewinner. 11,3 Millionen Euro hat der oder die gewonnen, mit nur einem Lottoschein. Für 4,50 Euro. Zwei Spiele mit Superzahl. Abgegeben in einem Reutlinger Lotto-Shop. Doch bislang hat sich noch niemand gemeldet. Und daher wartet der Millionen-Lotto-Jackpot seitdem darauf, dass ihn noch jemand abholt. Bis Ende des Jahres bleibt noch dafür Zeit – danach aber verfällt der Gewinn, und das Geld wandert in eine Sonderverlosung.
Plötzlich Millionär
An einen zweiten "Reutlinger-Fall" dachten die Mitarbeiter der Landeslottogesellschaft auch vor ein paar Wochen. Dort wurde der Euro-Jackpot mit 38 Millionen Euro geknackt. Doch drei Wochen lang meldete sich niemand. Dann aber klingelte das Telefon doch bei der Lottozentrale. Die Gewinnerin aus dem Raum Ludwigsburg meldete sich – sie war ganz gemütlich in ihren Lottoladen gegangen, um zu kontrollieren, ob ihr Schein gewonnen hatte, erfuhr dort von ihrem "Zentralgewinn" – und ist nun um 38 Millionen Euro reicher.
Doch Obacht! Denn wie gewonnen – so auch zerronnen. Groß und lang ist jedenfalls leider auch die Liste derjenigen, die mit dem schnellen Lotto-Reichtum nicht wirklich glücklich wurden und das vermeintlich viele Geld ganz schnell wieder ausgegeben hatten.
Erst das große Geld, dann der tiefe Fall
Bundesweit bekannt wurde etwa der Fall von "Lotto-Lothar", der Anfang der 1990er in Niedersachsen zwei Millionen Euro im Lotto gewonnen hatte. Dies hatte er gleich der örtlichen Boulevard-Zeitung kundgetan und wurde seitdem seines Lebens nicht mehr richtig glücklich geworden: falsche Freunde, teure Autos, Partys und Rotlicht. Am Ende - nur fünf Jahre nach dem Gewinn - war ein Großteil des Geld futsch, die Ehefrau weg - und Lothar tot. Im Alter von nur 53 Jahren.Ein mahnendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.
Gewinner aus dem Ländle meist bodenständig
Die baden-württembergischen Lottogewinner seien da jedenfalls sehr viel bodenständiger und geerdeter unterwegs, sagt der Sprecher der Landeslottogesellschaft. Erfahren sie von ihrem Millionen-Gewinn wollten sie damals zumeist nur die Ausbildung der Kinder absichern oder ihr Häuschen abbezahlen. Immerhin 20 Mal im Jahr wurden solche Millionen-Gewinne im Ländle bislang ausbezahlt – und in Zukunft dann mit den steigenden Preisen und höheren Gewinnquoten vielleicht sogar noch ein bisschen öfter.