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Pornfluencer - Filminhalt
Ein Paar, Mitte zwanzig, filmt seinen Sex in eigener Regie. „Konsensuelle Pornoproduktion“ lautet die verschleiernde Vokabel für diese Arbeit, die viel Geld einbringt. Reichtum gilt als Freiheit. Jedenfalls können sich die Zwei ein Leben auf Zypern leisten. Der Regisseur sinniert, ob dies eine „ethische Revolution der Pornoindustrie“ sei. Ein „sex-positives“ Porträt will er drehen. Stellt Fragen, beobachtet ihr Treiben – als sei der Beruf eine Berufung. Doch die Selbstdarstellung löst sich in eine Selbstentblößung auf. Nicht Entstigmatisierung, wie behauptet, bedeutet ihr gefilmter Sex, sondern sie unterliegen einer Selbstmanipulation, die den Hardcore-Regeln einer Industrie, die sich als privat tarnt, folgt. Von „Selbstaffirmation“ sprechen sie und meinen jenen Akt, wenn er in toxischer Männlichkeit vor dem Spiegel als ein „geiler Führer“ posiert und sie naiv meint, sie wolle „seine Dienerin“ sein. Reduziert sich der moralisch verklärte Porno nicht doch wieder zum Herr-Sklavin-Verhältnis? Und wirken die Gewinner – ohne es zu begreifen – nicht wie Verlierer, weil eben nicht ethisch revolutionär, sondern kapitalistisch fremdgesteuert?
Pornfluencer - Biographie des Regisseurs
Joscha Bongard (*1994, Wolfsburg) wuchs in Kassel auf. Dort machte er Abitur und eine Ausbildung zum Elektroniker. Bereits während seiner Schulzeit arbeitete er an Foto- und Filmprojekten. Seit 2017 studiert er an der Filmakademie Baden-Württemberg. 2019 folgte ein Auslandssemester an der französischen La Fémis. 2020 feierte sein Debüt-Kurzfilm Jung Fragil Premiere auf dem Riga International Film Festival. Pornfluencer ist sein erster Dokumentarfilm.
Pornfluencer - Credits
Filmlänge | 74 Minuten |
Regie | Joscha Bongard |
Kamera | Jakob Sinsel |
Schnitt | Wolfgang "Wolfi" Purkhauser |
Animation | Simon Zeltsmann |
Ton | Johann Meis |
Produktion | Louis Wick |
FSK | 18 |