Viel Zeit hatte der MTV Stuttgart nicht. Denn nur wenige Tage nach dem knappen Aus in der Champions League bei Fenerbahce Istanbul müssen die Stuttgarter Volleyballerinnen im DVV-Pokalfinale gegen den SC Potsdam antreten.
"Dürfen", korrigiert Trainer Konstantin Bitter. Das Pokalfinale ist dennoch eine Herausforderung: Champions League am Mittwoch, Rückreise aus Istanbul am Donnerstag, Krafttraining und Gegner-Studium am Freitag, Abreise zum Final-Ort Mannheim am Samstag, erster Aufschlag am Sonntag um 13:30 Uhr (live im SWR Fernsehen und im Livestream). "Wir können jetzt hier nichts Großartiges vorbereiten, trainieren und einstudieren. Es geht einfach darum, am Sonntag so fit zu sein, wie es nur geht, und mit der richtigen Einstellung und Energie ins Spiel zu gehen", sagte Bitter im Interview mit SWR Sport.
Allianz MTV Stuttgart muss sich erst mit der Mannheimer Halle anfreunden
Müdigkeit ist beim MTV Stuttgart kein Thema. "Wir haben genug Physio jetzt die Tage", versicherte Bitter. "Ich glaube, dass die Spieler genug Vorfreude und Schmetterlinge im Bauch haben vor diesem Spiel. Dass auch das Adrenalin am Sonntag dann seinen Teil übernimmt.
Für Samstag ist noch eine weitere Trainingseinheit angesetzt - vornehmlich um die Mannheimer Arena kennenzulernen, "weil die Halle etwa dreimal so groß ist wie unsere eigene", erklärte Bitter "Das ist das Einschätzen des Balles. Das Gefühl, wie der Ball fliegt, ist komplett anders, weil es anders wahrgenommen wird vom Auge und vom Gehirn. Daran muss man sich einfach gewöhnen - gerade in einem Sport, in dem alles sehr schnell geht, der Ball horizontal fliegt, man Entscheidungen treffen muss, während der Ball eine Kurve hinter sich lässt".
Volleyball | DVV-Pokal Jetzt live: Allianz MTV Stuttgart trifft im Volleyball-Pokalfinale auf SC Potsdam
Allianz MTV Stuttgart spielt im Finale um den DVV-Pokal auf den SC Potsdam. SWR Sport zeigt die Partie live am 13:20 Uhr.
Stuttgarterinnen sind im Pokalfinale favorisiert
Die Stuttgarterinnen sind als Tabellenführer gegen die Fünften der Zwischenrunde klar favorisiert. Doch Bitter warnt: "Wir gehen als Favoritinnen ins Spiel, weil wir aus fünf gespielten Spielen viermal 3:0 gewonnen haben. Aber wenn wir die Spiele genau anschauen, waren, außer das letzte Spiel, alle Matches sehr knapp. Die Sätze waren sehr umkämpft."
Der MTV-Coach lobte vor allem die Stärke und die Flexibilität der Potsdamerinnen: "Potsdam hat auch einfach physische Spielerinnen, zwei sehr gute Diagonal-Angreiferinnen. Sie sind variabel, weil sie einfach in unglaublich vielen Aufstellungen spielen. Man muss sich auf sehr viele verschiedene Möglichkeiten vorbereiten."
"Aber", schränkt Bitter ein, "wir werden vorbereitet sein. Ich würde sagen, eine unserer größten Stärken ist, dass wir einfach mehr Erfahrung haben, solche Spieler zu spielen. Wir haben einfach Spielerinnen, die schon in vielen Finals gestanden sind, die sie auch schon gewonnen haben. Wir haben Spielerinnen, die einfach cool genug bleiben, sich aber trotzdem mitreißen lassen von der Atmosphäre und die sich darauf freuen."