Erkrankt muss Vorjahresfinalist Jan-Lennard Struff seine Hoffnungen auf einen Coup beim Rasen-Tennisturnier in Stuttgart beenden. Der 34 Jahre alte Sauerländer könne nicht zu seinem Viertelfinale an diesem Freitag gegen den US-Amerikaner Brandon Nakashima antreten, teilten die Veranstalter kurz vor seinem geplanten Auftritt mit.
Struff war der einzige verbliebene deutsche Teilnehmer beim mit 812.235 Euro dotierten Event auf dem Weissenhof. Er hatte die ersten beiden Runden zuvor jeweils in zwei Sätzen gewonnen. Schon im vergangenen Jahr hatte Struff in Stuttgart brilliert. Am Ende einer starken Woche verpasste er im Endspiel gegen US-Profi Frances Tiafoe nach einem vergebenen Matchball nur knapp den Titelgewinn.
Dämpfer fürs Stuttgarter Turnier
"Dass Jan-Lennard Struff das Turnier aufgrund einer Erkrankung nicht fortsetzen kann, ist sehr schade. Wir wünschen ihm eine möglichst schnelle Genesung und viel Erfolg für den weiteren Saisonverlauf", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer.
Nakashima steht nach Struffs Absage kampflos im Halbfinale. Dort trifft er auf den Briten Jack Draper, der sich überraschend mit 7:5, 4:6 und 7:6 (7:1) gegen Titelverteidiger Tiafoe durchsetzte. Regen hatte den Spielbeginn des ersten Matches des Freitags zunächst um rund eine Stunde verzögert, die Partie war zudem noch einmal unterbrochen. Nach 2:06 Stunden Spielzeit stand das Aus von Tiafoe fest.
Italienisches Duell im Halbfinale
In die Vorschlussrunde des Turniers auf dem Weissenhof konnte auch der Italiener Matteo Berrettini einziehen. Dieser schlug in seinem Viertelfinale den Australier James Duckworth mit 6:4, 7:5.
Berrettini, der das Turnier bereits 2019 und 2022 gewann, trifft im Halbfinale am Samstag auf seinen Landsmann Lorenzo Musetti. Dieser setzte sich in seinem Viertelfinale gegen den Kasachen Alexander Bublik durch. Bublik hatte den ersten Satz zwar 6:4 gewonnen, Musetti sicherte sich den zweiten Durchgang 6:1. Beim Stand von 1:0 für Musetti gab Bublik im dritten Satz verletzungsbedingt auf.
Zverev-Absage nach French-Open-Aus
Das Event hatte schon mit der Absage des deutschen Topspielers Alexander Zverev einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Weltranglisten-Vierte fühlte sich so kurz nach seinem verlorenen French-Open-Finale körperlich "nicht bereit" für das Turnier. Zudem hatten der Pole Hubert Hurkacz und der US-Amerikaner Taylor Fritz als weitere Top-20-Spieler kurzfristig zurückgezogen.
Was die Erkrankung für Struffs weitere Turnier-Planung bedeutet, war zunächst unklar. Eigentlich hatte die Nummer 35 der Welt vor, in der kommenden Woche im westfälischen Halle zu spielen und dort die Vorbereitung auf Wimbledon fortzusetzen. Das Grand-Slam-Turnier auf Rasen beginnt am 1. Juli.