Sportgymnastik

Trauer am Bundesstützpunkt in Fellbach nach Tod von 16-jähriger Sportgymnastin

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Am Bundesstützpunkt der Rhythmischen Sportgymnastik in Fellbach-Schmiden herrscht Fassungslosigkeit und Trauer. Die 16-jährige Nachwuchskader-Athletin Mia Lietke wurde tot aufgefunden.

Wie der Schwäbische Turnerbund am Montagnachmittag mitteilte, ist die 16-jährige Sportgymnastin Mia Lietke am Donnerstag "sehr plötzlich und unerwartet verstorben". Die Todesursache wird derzeit untersucht. Ein Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor. Die Athletinnen am Bundesstützpunkt und die Familien werden derzeit psychologisch betreut.

Ihr Heimatverein, der Berliner TSC, reagierte mit "großer Bestürzung" auf den "unerwarteten Tod" Lietkes. Auf der Vereinsseite heißt es: "Ihre zielstrebige, freundliche Art und ihre Präsenz auf sowie neben dem RSG-Teppich wird uns fehlen. Zugleich ist sie Andenken und Erinnerung, die für immer einen festen Platz bei uns hat." Auch der Deutsche Turner-Bund (DTB) reagierte mit Bestürzung: "Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden der Familie von Mia, der wir alle Kraft der Welt wünschen, um mit diesem traurigen Ereignis umgehen zu können."

Vor anderthalb Jahren strahlte Mia Lietke in Fellbach-Schmiden noch in die Kamera und präsentierte dem Fotografen stolz ihre Medaille und ihre Urkunde. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Mai 2022 hatte sich die damals 14-jährige Athletin des Berliner Turn- und Sportclubs Silber im Mehrkampf der Jahrgangsklasse 15 und Gold im Finale mit dem Reifen, ihrem Lieblingsgerät, geholt. Nun ist sie am Ort dieses schönen Erfolgs gestorben. Mit erst 16 Jahren.

Fellbach-Schmiden

Tod von 16-jähriger Sportgymnastin Staatsanwaltschaft Stuttgart leitet Todesermittlungsverfahren ein

Nach dem Tod der 16-jährigen Nachwuchskader-Athletin Mia Sophie Lietke hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart routinemäßig ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion der Leiche der Verstorbenen veranlasst.

Mia liebte die Eleganz in der Sportgymnastik

Mia Lietke wurde in Ulm geboren. Den Weg in den Leistungssport hatte ihr Deutschlands prominenteste Sportgymnastin Magdalena Brzeska (26 Deutsche Meistertitel) geebnet. Mia war als kleines Kind sportlich vielseitig und zunächst vor allem als Tänzerin unterwegs. In der Halle in Söflingen trainierten damals auch die Sportgymnastinnen, mit Brzeska als Stützpunkttrainerin für Baden-Württemberg.

"Ich fand das schön, wie die sich so elegant bewegen und wollte das auch machen“, sagte Mia später in einem Artikel des Landessportbunds Berlin. Doch weil ihre Tochter schon so viele andere Dinge machte, wollte Mutter Nicole den Einstieg in die Sportgymnastik zunächst nicht zulassen. Die damals sechsjährige Mia musste ein bisschen betteln.

Magdalena Brzeska als Trainerin

Mit Erfolg. Sie kam in Söflingen unter die Fittiche von Brzeska. Mia wusste zunächst nicht, wie prominent ihre Trainerin ist. Sie wunderte sich nur, dass so viele Menschen Autogramme ihrer Trainerin wollten. "Es war mir eine große Ehre, mit ihr zu arbeiten. Sie ist das Gesicht der Rhythmischen Sportgymnastik", sagte sie später. Bedingt durch den Beruf des Vaters zog die damals neunjährige Mia mit ihren Eltern und dem größeren Bruder aus dem Schwabenland nach Berlin.

Eine leidenschaftliche Perfektionistin

Die sportliche Entwicklung der jungen Gymnastin verlief hervorragend. Im Juni 2022 wurde Lietke zur "Berliner Nachwuchssportlerin" gewählt. "Leidenschaft, Wille und Ehrgeiz" seien für Erfolge in ihrer Sportart Voraussetzung, sagte Mia, denn es sei manchmal "ziemlich hart."

Anzhelika Lepekha, Verbandstrainerin am Bundesstützpunkt Berlin, war voller Lob für ihren Schützling: "Mia ist eine sehr zielstrebige Sportlerin. Sie will alles zu hundert Prozent machen. Wenn sie kleine Fehler macht, arbeitet sie hart, um den Fehler nicht noch einmal zu machen." Mia Lietke gehörte zur Bundesliga-Mannschaft des Berliner TSC, die zwei Jahre in Folge deutscher Vize-Meister wurde.

Wechsel nach Fellbach-Schmiden

Vor wenigen Monaten, im Sommer, wurde Mia Lietke in die Nationalmannschaft Gruppe berufen. Zuvor war sie Anfang 2023 vom Bundesstützpunkt Berlin in das Nationalmannschaftszentrum nach Schmiden gewechselt. Mit der Gruppe wollte sie sich auf die anstehenden Welt- und Europameisterschaften vorbereiten. Das Team kannte sie bereits aus Lehrgängen. Teil der Gruppe war auch Fünffach-Weltmeisterin Darja Varfolomeev. Sie werde für immer in den Herzen bleiben, schrieb die 17-Jährige bei Instagram. "Als ein sehr tolles Mädchen."

Mias großer Traum war, an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles teilzunehmen. Diesen Traum wird sie sich nicht mehr erfüllen können.

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SWR

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