Die SG BBM Bietigheim, Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen (HBF), muss ab sofort auf die Dienste seiner schwedischen Rückraumspielerin Isabelle Andersson verzichten. Die 24-Jährige hatte am Mittwoch im Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Sport-Union Neckarsulm nach zehn gespielten Minuten ohne gegnerischen Kontakt einen Innen- und Kreuzbandriss zugezogen und muss operiert werden. Dies teilte der Verein am Freitag mit.
Somit wird Andersson auch nicht mehr im Trikot des aktuellen Deutschen Meisters auflaufen, da die talentierte Rückraumspielerin die Verantwortlichen darüber informierte, nach der jetzigen Saison zurück in ihre Heimat zurückkehren zu wollen. Cheftrainer Jakob Vestergaard: "Es tut mir und uns sehr weh. Es ist eine furchtbare Geschichte für Isabelle und unsere Mannschaft. Diese Verletzung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Saison entschieden wird. Das größte Spiel des Vereins in der Champions-League-Geschichte steht an, und obendrein geht es um die Verteidigung der Deutsche Meisterschaft. Zur Spielansetzung in Neckarsulm sage ich nichts mehr."
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Nächster Halt für die Bietigheimer Handballerinnen im europäischen Geschäft: Odense Håndbold im Champions League-Viertelfinale. Die Vorfreude ist riesig, die Herausforderung auch.
Extreme Belastung für die Nationalspielerinnen
Bietigheim hatte das Spiel in Neckarsulm mit 27:24 gewonnen. Allerdings hatte sich nach zweieinhalb Wochen mit den Nationalmannschaften die Belastung der Bietigheimer Spielerinnen gezeigt. Die meisten hatten mit ihren Nationalteams etliche Spiele innerhalb weniger Tage absolviert.
Die Niederländerin Kelly Dulfer hatte sich bei der Nationalmannschaft verletzt. Die Beine waren schwer, die Konzentration fehlte. Nach neun Minuten im Spiel gegen Neckarsulm verletzte sich Isabelle Andersson bei einer Angriffsaktion schwer am Knie. Sie musste gestützt von ihren Mannschaftskolleginnen direkt in die Kabine - am Donnerstag folgte die niederschmetternde Diagnose.
Bietigheim-Trainer Vestergaard: "Es ist eine Katastrophe"
SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard war nach Spielende mächtig sauer: "Ich verstehe immer noch nicht, warum man die besten Spielerinnen der HBF nicht mehr schützt. Wir konnten die letzten 19 Tage nicht miteinander trainieren und haben jetzt noch eine verletzte Spielerin dazubekommen." Der "Ludwigsburger Kreiszeitung "sagte er: "Es ist eine Katastrophe, dass wir heute hier spielen mussten."
Viel Zeit zum Erholen bleibt den Bietigheimerinnen auch jetzt nicht. Bereits am Samstag, 20. April, 19 Uhr, steht das Auswärtsspiel beim SV Union Halle-Neustadt auf dem Programm.