Kaum jemand hätte das im Vorfeld für möglich gehalten: Die TuS Metzingen stoppt die Seriensiegerinnen der SG BBM Bietigheim im DHB-Pokal und erkämpft sich nach deutlichem Rückstand den überraschenden Sieg in der Stuttgarter Porsche Arena. Mit neun Toren hatte die Metzingerin Jana Scheib als beste Werferin einen maßgeblichen Anteil am Sensationssieg der Tussies. Es ist der erste Titel in der Vereinsgeschichte für die Handballerinnen aus Metzingen.
Bietigheim startet mit viel Tempo
Die SG BBM Bietigheim erarbeite sich wenige Minuten nach Anwurf bereits einen Vier-Tore-Vorsprung (9. Minute) auf die Tussies Metzingen und untermauerte zunächst ihre Favoritenstellung. Metzingen fiel es zu Beginn nicht leicht, ins Spiel zu finden, es musste hart um seine Treffer kämpfen.
Metzingen wehrt sich tapfer
Tor für Tor kämpfte sich Metzingen aber wieder zurück und erreichte mit einem Siebenmeter-Treffer von Rebecca Rott den 8:8 Ausgleich (19.). SG BBM Cheftrainer Jakob Vestergaard sammelte seine Mannschaft daraufhin mit einer Auszeit.
Bis zum Ende der ersten Halbzeit konnten die Pink Ladies aus Metzingen den Bietigheimerinnen aber weiter Paroli bieten. Im Tore-Ping-Pong der beiden Teams konnte sich keines mehr entscheidend absetzen und es ging mit 15:17 aus Metzinger Sicht in die Halbzeitpause.
Herzschlag-Finale in der zweiten Halbzeit
Die mehr als 3.000 Zuschauer in der Stuttgarter Arena sorgten für ordentlich Stimmung. Mit so einer knappen Pokalkampf hatte im Vorfeld keiner gerechnet. Die Tussies machten Bietigheim zu Beginn der zweiten 30 Minuten weiter Druck.
Das DHB-Pokalfinale entwickelte sich nach holprigem Beginn der Metzinger zu einem packenden Spiel auf Augenhöhe. Die Bietigheimerinnen verzettelten sich regelmäßig im Positionsangriff und konnten sich vorerst keine Luft mehr verschaffen.
Metzingen holt sich die Führung
Rebecca Rott bereitete in der 40. Minute mit ihrem fünften Siebenmeter-Treffer zum 21:21 den Weg für Jana Scheib, die mit ihrem 22:21-Treffer zum ersten Mal im Spiel die Führung für Metzingen holte. Diese konnte das Team von Trainer Werner Bösch zwischenzeitlich sogar zu einer Drei-Tore-Führung (48.) ausbauen.
Packendes Pokal-Drama in den letzten Minuten
Zwei Minuten vor Schluss konnte sich Bietigheim mit dem Anschlusstreffer zum 29:28 wieder in Position bringen. Doch Metzingen ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und entschied mit dem Treffer von Jana Scheib (59.) und einer Parade der Torhüterin Marie Weiss das packende Pokal-Drama mit 30:28 für sich.