Handball | SG BBM Bietigheim

Rekord und Meisterschale für Handballerinnen aus Bietigheim

Stand
Redakteur/in
Dunja Fadel

Die Bietigheimer Handballerinnen beenden ihre Bundesligasaison mit einem Sieg gegen Metzingen. Der 51. Sieg in Folge stellt einen neuen deutscher Rekord dar. Ein Ende ist nicht in Sicht.

"Wir wollen die Saison mit einem Sieg abschließen!" Da waren sich Markus Gaugisch und Kim Naidzinavicius - Trainer und Spielerin der BBM Bietigheim vor dem letzten Ligaspiel der Saison einig. Gesagt, getan: Die Bietigheimer Handballerinnen triumphieren gegen Metzingen mit 38:25 und schreiben Geschichte. Seit dem 24. April 2021 konnte das Team all seine Spiele gewinnen - 51 an der Zahl. Noch nie zuvor gelang einer deutschen Profimannschaft eine solche Serie. Bisheriger Rekordhalter war das Football-Team der Schwäbisch-Hall Unicorns mit 50 Siegen in Folge.

"Es ist einfach surreal, dass wir seit über einem Jahr nicht mehr verloren haben."

Für Trainer Markus Gaugisch ist der "Rekord ein schönes Nebenprodukt". Er freue sich vor allem über Aufmerksamkeit und Werbung für den Frauenhandball nach dieser besonderen Leistung. Seine Leistung wird auch auf Bundesebene anerkannt. Seit April 2022 ist Gaugisch neben seiner Trainertätigkeit in Bietigheim auch Bundestrainer der deutschen Handballnationalmannschaft. Kein Wunder bei diesem Erfolg.

Eine Saison für die Geschichtsbücher

Die Übergabe der Meisterschale und der deutsche Rekord krönen eine außergewöhnliche Saison. "Es läuft genau so, wie wir es uns erträumt haben", bilanziert Markus Gaugisch bereits vor der Partie im Gespräch mit SWR Sport.

Musste sich die Mannschaft letztes Jahr im Meisterschaftskampf noch knapp geschlagen geben, überzeugte sie diese Saison in jedem Spiel und holte den Titel mit 52 zu 0 Punkten souverän an die Enz. Die Highlights der Spielzeit waren unter anderem zwei deutliche Siege gegen den Vorjahresmeister aus Dortmund, der 40:20-Triumph gegen Sachsen Zwickau und die Erfolge in den Nachbarschaftsduellen gegen Neckarsulm.

Auch im Europapokal waren die Bietigheimerinnen maximal erfolgreich. Als "eine der größten Saisons, die je ein Team in der European League gezeigt hat", bezeichnete die Europäische Handball-Föderation den Triumph der SG BBM Bietigheim beim Final Four. Mit dem 50. Erfolg in Serie holten sich das Team im Endspiel den historischen Titel. Es war der erste internationale Titel für ein deutsches Frauenhandballteam seit 30 Jahren.

Für die SG BBM gibt es im DHB-Pokal sogar die Chance auf eine weitere Trophäe. Mit einem Sieg würde sich das Team um Trainer Markus Gaugisch zum Triple-Sieger küren. Und: Die Bietigheimerinnen können Pokal, treten als Titelverteidigerinnen an. Der Ehrgeiz ist weiter sehr hoch. "Wir wollen diesen Pokal. Der Titel ist etwas sehr besonderes für uns, die Stadt und unsere Fans", sagt Kim Naidzinavicius.

Teamgeist als Erfolgsfaktor

Der Bietigheimer Schlüssel zum Erfolg klingt simpel. Die Mannschaft agiert als Team. "Es geht nur zusammen", unterstreicht Kim Naidzinavicius, die seit 2016 an der Enz spielt die Philosophie des Trainers. Der betont: "Natürlich haben wir eine außergewöhnliche individuelle Qualität" und fügt an "aber es gibt genug Beispiele im Sport, wo die besten Einzelsportler nicht die beste Teamleistung zeigen". Die Mannschaft funktioniere vor allem deshalb so gut, weil jede für jede zurückstecke. Keine Allüren, keine Ansprüche, keine Sonderwünsche - auch weil Gaugisch von Beginn der Saison klar kommuniziert hatte: Der Erfolg der Mannschaft steht über allem.

Und genau dieser Erfolg gibt Mannschaft und Trainer recht. 51 Siege in Folge - ein Ende ist nicht in Sicht.

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Dunja Fadel