Nach Gold bei den Paralympics

Maurice Schmidt nach Gold-Triumph - Kleines Söckchen und große Ambitionen

Stand
Autor/in
Johannes Holbein

Bei den Paralympics in Paris hat der Rollstuhlfechter Maurice Schmidt auf beeindruckende Weise Gold mit dem Säbel gewonnen. Wie hat das sein Leben verändert?

Seine Medaille verwahrt Maurice Schmidt gerne in einem kleinen, gelben Söckchen, damit sie bloß nicht zerkratzt oder schmutzig wird. Aber dieses Stoffaccessoire ist nur das winzigste Detail, dass sich im Leben des 25-Jährigen verändert hat. "Was alles auf einen einprasselt: Leute, die einem schreiben, Veranstaltungen, zu denen man eingeladen wird, Interviews, Fernsehen, Zeitung, alles mögliche. Das ist schon viel", sagt er.

Schmidt holte sensationell Gold

Viel, mit dem Schmidt, der für den SV Böblingen ficht, nicht unbedingt gerechnet hat. Schließlich war Gold gar nicht so direkt geplant. Er kam mit dem Ziel nach Paris, eine Medaille zu holen - und fand sich dann plötzlich im Finale wieder. Da war er dem topgesetzen Briten Piers Gilliver taktisch, aber vor allem auch mental überlegen. Der favorisierte Brite hatte den Druck, Gold zu holen, Schmidt hingegen die Leichtigkeit des Herausforderers. "Dass es Gold wurde, war unglaublich. Ich durfte auch Fahnenträger sein. Diese gesamten Paralympics nochmal zu realisieren, das ist wunderschön."

Schmidt bleibt besonnen

Und die Zeit, all das zu verarbeiten, muss er sich momentan hin und wieder nehmen - zwischen Ehrungen und dem sonstigen Trubel, den so eine Medaille auslöst. "Man muss da auch mit klarkommen, aber ich habe ein gutes Umfeld, das mir dabei hilft, auf dem Boden zu bleiben." Mit seiner Partnerin überlegt er sich, das Geld, das es für eine Medaille gibt (20.000 Euro), für eine Wohnung zu sparen. Aber grundsätzlich sei er auch hier eher bedächtig.

Er will die Aufmerksamkeit für seinen Sport nutzen

Bei aller Bodenständigkeit ist Schmidt aber natürlich ehrgeizig. Und im besten Fall soll es nicht bei der einen Goldmedaille bleiben. "Klar, besser als Gold bei den Paralympics geht’s nicht, aber ich habe bei den Weltmeisterschaften noch keine Medaille gewonnen. Das ist nächstes Jahr das Ziel."

Und er möchte die Aufmerksamkeit nutzen, seinen Sport und den Para-Sport insgesamt voranzubringen. 2028 bei den Paralympics in Los Angeles wünscht er sich, nicht als einziger deutscher Rollstuhlfechter am Start zu sein, sondern in einem Team, um dann womöglich gemeinsam eine Medaille zu feiern.

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