Sebastian Hoeneß

Fußball | Bundesliga

Die VfB-Erfolgsformeln: Mit Hoeneßschem Spektakel und Selbstvertrauen

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Michael Bollenbacher

5:0 gegen den SC Freiburg, Platz drei in der Bundesliga, dazu ein 8:3 im Testspiel gegen St. Gallen. Der VfB Stuttgart liefert bisher Spektakel. Trainer Sebastian Hoeneß weiß inzwischen, wo sein Team steht.

Beim VfB Stuttgart scheint mittlerweile etwas zusammengewachsen zu sein. Als Beobachter des 8:3-Spektakels beim Testspiel gegen den schweizer Erstligisten St. Gallen vergangenen Freitag hat man trotz überschaubarem Aussagewert den Eindruck bekommen, dass es sich gar nicht zwingend um einen Test, sondern trotz 30 Grad Außentemperatur um ein Empfehlungsschreiben für die Stammplätze handeln könnte.

Trainer Sebastian Hoeneß hat seit seinem Amtsantritt im April offenbar eine Einheit geformt, die gierig vorangeht, mutig nach vorne spielt und immer den direkten Weg zum gegnerischen Tor sucht. Ein gänzlich anderer Ansatz als ihn Vorgänger Bruno Labbadia pflegte, der eher vorsichtigen Fußball spielen ließ und nach nur sechs Punkten aus elf Spielen Anfang April seinen Hut nehmen musste. Unter Hoeneß steht indessen eine 7-2-2-Bilanz in der Liga, Relegation inklusive.

Sebastian Hoeneß: "Das gibt uns gesundes Selbstvertrauen"

Angesprochen auf den derzeitigen Ist-Zustand des VfB bestätigt Hoeneß den Aufwärtstrend, obwohl bis zum Freiburg-Spiel keiner so genau gewusst habe, wo das Team stehe. "Wir hatten schon das Gefühl, dass wir gut unterwegs sind, dass wir in der Spur sind und trotzdem wussten wir nicht, wie wir das Bochum-Spiel einschätzen können. Leipzig: Eine Halbzeit gut, zweite Halbzeit schlecht. Im DFB-Pokal war es eine relativ leichte Aufgabe", sagte Hoeneß gegenüber SWR Sport. Doch der 5:0-Statement-Sieg gegen Freiburg habe jedem nochmal gezeigt: "Hey, wir sind gut unterwegs, wenn wir geschlossen sind, wenn wir gemeinsam marschieren und das gibt uns gesundes Selbstvertrauen."

Geschlossen und als Gemeinschaft gemeinsam marschieren, so die Marschroute. Deswegen abheben tut bei den Schwaben aber keiner: "Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass wir über den Platz fliegen oder irgendwie übertrieben lustig drauf sind. Das ist eine angemessen positive Stimmung - so wie sie sein soll nach so einem Start."

Entwicklungsschritte bei Chris Führich und Enzo Millot

Und der Start trägt die Spieler. Chris Führich, vergangene Saison noch regelmäßig Chancentod und Problemkind in der Entscheidungsfindung, steht nach drei Liga-Spielen schon bei vier Scorerpunkten, Serhou Guirassy trifft gefühlt ohnehin wie er will und führt die Bundesliga-Torschützenliste an. Dazu zeigte Enzo Millot sowohl beim 5:0 gegen Bochum als auch beim 5:0 gegen den SC Freiburg ansprechende Leistungen, in Leipzig musste er mit Wadenproblemen passen.

Hoeneß bescheinigt Führich und Millot einen Entwicklungsschritt und begründet das mit zwei entscheidenden Punkten: "Wenn die Mannschaft funktioniert, funktioniert der Einzelne auch besser." Außerdem brauche es eine gewisse Zielstrebigkeit, wenn die "Jungs", wie sie Hoeneß nennt, in Position sind. "Chris ist ja immer in der Lage, Eins-gegen-Eins-Situationen aufzulösen. Das zu Ende zu bringen, das macht er jetzt gut", so der Coach. Dafür brauche es auch einen gewissen Egoismus "im richtigen Moment".

Bei Millot habe er "seit Tag eins diese Situationen gesehen". Je mehr er gespielt habe, desto besser wurde er. Wer weiß: Vielleicht gilt diese plausible Formel ja auch für den VfB in der Saison 23/24. Der Auftakt des Hoeneß-Teams war erfolgsversprechend, am Samstag wartet der nächste Gegner, der bespielt werden soll: der FSV Mainz 05.

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