Der VfB Stuttgart hadert mit der Pleite in Leipzig

Fußball | Bundesliga

Nach Pleite bei RB Leipzig: VfB Stuttgart zwischen Frust und Stolz

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Autor/in
Johann Schicklinski

45 starke Minuten - und dann in der zweiten Halbzeit überrollt worden. Der VfB Stuttgart verliert mit 1:5 bei RB Leipzig und hadert anschließend mit der deutlichen Pleite.

Nur eine Woche nach dem furiosen 5:0-Erfolg gegen den VfL Bochum kassierte der VfB Stuttgart bei RB Leipzig eine 1:5-Pleite. Fiel der Sieg zum Bundesliga-Auftakt noch zu hoch aus, war die Klatsche beim Pokalsieger ebenfalls zu deutlich, schließlich hatte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß 45 Minuten stark gespielt. Bissig in den Zweikämpfen, defensiv konzentriert und fokussiert, dazu in der Offensive immer wieder mit Nadelstichen. In der ersten Halbzeit ging der Matchplan des VfB Stuttgart auf.

Serhou Guirassy (35. Minute) hatte die Schwaben in Führung gebracht. Doch nach der Pause brachen alle Dämme. Benjamin Henrichs (51.), Dani Olmo (63.), Lois Openda (66.), Kevin Kampl (74.) und Xavi Simons (76.) drehten die Partie für die Sachsen.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "Psychologisch ist das relativ leicht erklärbar"

VfB-Coach Hoeneß haderte nach der Partie mit dem Spielverlauf. "Es war eine wirklich gute erste und eine schlechte und schwierige zweite Halbzeit. Es war brutal, welche Wucht Leipzig entwickeln kann", sagte er der ARD. "Es war ein denkbar ungünstiger Start. Wir waren schon am Ende der ersten Halbzeit ein wenig unter Druck, ohne klare Chancen zuzulassen. Es hat sich nicht so schlecht angefühlt, aber dann bekommst du nach zwei Minuten das Gegentor. Das stärkt den Gegner komplett in ihrer Spielweise hoch anzulaufen und uns verunsichert es irgendwo, das ist ganz normal. Psychologisch ist das relativ leicht erklärbar."

"Das konnten wir nicht aufhalten"

Letztlich, so Hoeneß weiter, war RB an diesem Abend einfach zu stark für seine Mannschaft. "Man muss auch mal neidlos anerkennen, was die Leipziger da teilweise gemacht haben. Da ist schon richtig Qualität und das konnten wir nicht aufhalten."

Stolz auf die erste Halbzeit

Der Coach war bemüht, die positiven Aspekte zu sehen. "Es hat sich gut angefühlt und wir waren gut im Spiel. Wir hatten Chancen und haben wenig Klares zugelassen", analysierte er. "Im Großen und Ganzen war es ein guter Auftritt, aber man muss auch beachten, dass wir noch weit davon weg sind, hier mit der vollen Kapelle aufzulaufen. Wir waren schon ein bisschen ersatzgeschwächt, aber umso stolzer bin ich auf die erste Halbzeit."

Waldemar Anton: "In der Höhe ist es nicht verdient"

Ähnlich sah es der Stuttgarter Kapitän Waldemar Anton. "In der ersten Halbzeit gehen wir verdient in Führung und machen es mit und gegen den Ball sehr gut. Wir bekommen in der zweiten Halbzeit ein unglückliches Gegentor und dann ist in der Mannschaft etwas passiert, das wir analysieren müssen. Wir bekommen dann schnell zwei Tore und dann ist es schwierig gegen Leipzig zurückzukommen", sagte der Defensivspieler. "In der Höhe ist es nicht verdient, aber wir haben es ihnen nach dem 3:1 zu einfach gemacht. Am Ende verlieren wir verdient."

Nächste Woche gegen den SC Freiburg (02.09., 15:30 Uhr) will der VfB wieder ein anderes Gesicht zeigen. "Wir müssen auch nach Rückschlägen weitermachen", sagte Anton. Und auch Stuttgarts neuer Torhüter Alexander Nübel, der in Leipzig beim Treffer zum 1:1 nicht gut aussah, blickte trotzig voraus: "Wir werden im Training hart arbeiten und dann geht es nächste Woche genau so weiter."

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Johann Schicklinski