Am Donnerstag findet die Auslosung der Champions-League-Saison 2024/2025 statt. Gegen 18:00 Uhr wird sich in Monaco entscheiden, auf welche internationalen Kontrahenten der VfB Stuttgart trifft. Zugleich wird mit einem grundlegend neuen Turniersystem eine neue Ära der Champions League eingeläutet.
Der neue Modus
Statt wie bisher 32 Teams treten von nun an 36 Mannschaften in einem Liga-System gegeneinander an. Die Gruppenphase mit seinen drei Hin- und Rückspielen ist damit Geschichte. In der sogenannten Hauptrunde spielt jede Mannschaft acht Spiele gegen acht verschiedene Gegner – vier davon zu Hause, vier auswärts. Jeder Sieg bringt wie gewohnt drei Punkte ein, die dem Team in der Gesamttabelle gutgeschrieben werden.
Somit wird es nach acht Spielen eine Abschlusstabelle mit 36 Platzierungen geben. Die ersten acht Teams ziehen direkt ins Achtelfinale ein, die Mannschaften auf den Plätzen 9 bis 16 treffen in Playoffs auf die Teams der Plätze 17 bis 24. Die Mannschaften ab Platz 25 scheiden direkt aus. Es gibt also keinen "Abstieg" mehr in die Europa League. Ab dem Achtelfinale sieht es wieder etwas bekannter aus. In jeweils einem Hin- und Rückspiel wird ermittelt, wer in die nächste Runde einzieht. Erst das Finale ist wieder ein Einzelspiel.
Das bedeutet der neue Modus für den VfB Stuttgart
Wenn am Donnerstagabend (18 Uhr) die Auslosung der neuen Königsklassen-Saison stattfindet, wird sich der VfB mit acht anderen Teams in einem von vier Lostöpfen befinden. Diese Töpfe wurden nach einem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, der VfB befindet sich mit Topf 4 im schwächsten Topf.
Das ändert aber erstmal gar nicht so viel, da ohnehin jedes Team jeweils zwei Kontrahenten aus den vier Töpfen zugelost bekommt. In den vergangenen Jahren wäre man aus dem schwächsten Topf als Underdog in die Gruppe gegangen. Jetzt trifft man teilweise auf ähnlich starke Gegner, gegen die jeder Punkt zählt.
In den acht Spielen geht es für den VfB sogar um jedes Tor. Auch dieser Faktor ist ausschlaggebend für die Platzierung in der Abschlusstabelle und somit die Frage, ob es nach der Hauptrunde weitergeht oder nicht. Es könnte also bis zum letzten Spieltag spannend werden. Von der Endplatzierung hängt zudem der mögliche weitere Turnierverlauf ab: Je weiter oben in der Tabelle, desto später würde man in der K.o.-Phase auf starke Gegner treffen.
In der Hauptrunde erwarten den VfB aber erstmal acht Partien und somit zwei Spiele mehr als es in der Gruppenphase der vergangenen Jahre der Fall gewesen wäre. Auf der einen Seite eine höhere Belastung für die Spieler, auf der anderen Seite mehr Einnahmen für den Verein.
Die UEFA zahlt in diesem Jahr Rekordsummen, allein für das Antreten in der Hauptrunde wird der VfB 18,6 Millionen Euro einkassieren. Hinzu kommen Prämien von 2,1 Millionen Euro pro Sieg und sogenannte Platzprämien von 275.000 Euro für den Letzten bis zu knapp 10 Millionen Euro für den Ersten der Ligaphase.
Auch die Ticketsituation in Stuttgart ist neu
Der neue Champions-League-Modus bringt auch eine besondere Situation auf dem Stuttgarter Ticketmarkt mit sich. Die Dauerkarteninhaber des Vizemeisters bekamen bereits ein Vorverkaufsrecht für ihren Stammplatz in der Heim-Arena. Allerdings konnte das Angebot lediglich als Paket, das alle vier Heimspiele umfasst, gebucht werden. Der Erwerb von Einzeltickets war nicht möglich.
Sollte man seine Dauerkarte also bereits in der teuersten Kategorie besitzen, müsste man nun 500 Euro auf den Tisch legen, um die Champions League live im Stuttgarter Stadion erleben zu können.
Für VfB-Mitglieder ohne Dauerkarte wurde kein Paket angeboten. Stattdessen konnten sich diese bis zum 21. August nach Belieben für jedes der vier Spiele einzeln bewerben. Der Preis ist der gleiche wie für Dauerkarteninhaber. Bestellt werden durfte aber nur ein Ticket pro Mitglied. So wird besonders bei Familien der Traum vom gemeinsamen Stadionbesuch unwahrscheinlich.
Neuer Modus auch in den anderen UEFA-Klubwettbewerben
Der neue Modus findet übrigens nicht nur in der Champions League statt. Auch in der Europa League und in der Conference League wird die Ligaphase eingeführt. Die Europa League funktioniert identisch zur Champions League, somit warten auf die TSG Hoffenheim ebenfalls acht unterschiedliche Gegner. In der Conference League besteht der einzige Unterschied darin, dass jedes Team nur auf sechs anstelle von acht anderen Mannschaften trifft.
Der 1. FC Heidenheim, der sich in seiner ersten Bundesliga-Saison in die Playoffs für die Conference League spielte, hat das erste Quali-Spiel gegen den BK Häcken aus Schweden mit 2:1 für sich entschieden. Somit stehen die Chancen gut, dass auch nach dem am Donnerstag (20:30 Uhr, live im SWR Fernsehen und im Stream auf swr.de/sport) stattfindenden Rückspiel sechs weitere internationale Spiele auf die Mannschaft von Frank Schmidt warten.