Groß ist er, zweikampfstark ist er, ein leidenschaftlicher Abräumer in der Defensive ist er. Henning Matriciani passt mit seinem Profil als Abwehrkante also perfekt zum SV Waldhof, dem Malocherverein aus dem Mannheimer Norden. Am Montag verpflichteten die Kurpfälzer den 24-Jährigen für ein Jahr auf Leihbasis vom Zweitligisten Schalke 04, am Mittwoch trainierte er am Alsenweg erstmals im blau-schwarzen Dress. Gut möglich, dass der ehemalige U-21-Nationalspieler gleich am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken sein Debüt für den Waldhof gibt: "Er war im laufenden Schalker Trainingsbetrieb und ist somit natürlich eine Option", befeuert Trainer Marco Antwerpen die Mutmaßung, dass Henning Matriciani gegen die Saarländer sofort zu seinem ersten Einsatz kommt.
Erst ein Mannheimer Punkt aus drei Spielen
Zusätzliche Stabilität in der Verteidigung würde den Mannheimern nicht schaden, auch wenn sich der SV Waldhof in den ersten drei Saisonspielen überwiegend ordentlich präsentierte. Allerdings reichte es dabei nur für einen einzigen Punkt, dem Unentschieden beim 1:1 am letzten Sonntag in Verl. Davor gab`s zwei Niederlagen in Ingolstadt und daheim gegen Viktoria Köln: "In Ingolstadt haben wir einen Elfmeter verschossen, dazu kamen noch einige Pfostenschüsse", bilanziert Marco Antwerpen im Gespräch mit SWR Sport den Saisonauftakt, "gegen Köln sind wir nicht gut mit einer Führung umgegangen. Da müssen wir mehr investieren, wir haben auch nicht gut verteidigt. Dasselbe gegen Verl". Die Mannheimer, so der Chefcoach, haben "Bedarf sich zu verbessern".
Antwerpen: "Saarbrücken mit hoher individueller Qualität"
Eine erste allgemeine Verunsicherung aber sieht Antwerpen nicht bei seinem Team. Im Gegenteil. An einem vierten Spieltag will er auch nicht von einem möglichen Befreiungsschlag gegen die Saarbrücker sprechen. "Wir tun uns gerade etwas schwer in die Saison zu kommen", sagt Marco Antwerpen, "aber wenn wir erstmal drin sind, dann geht`s auch aufwärts". Dass es gegen den ambitionierten FCS nicht einfach wird, ist klar. "Die Mannschaft hat gute Spieler verloren, ein kleiner Umbruch. Dennoch verfügt Saarbrücken über eine gute individuelle Qualität", so der Waldhof-Trainer. Wobei auch die Saarländer ergebnistechnisch mehr schlecht als recht aus den Startlöchern kamen. Nach einem Sieg zum Auftakt gab es zuletzt zwei Niederlagen in Serie.
Neuer Zuschauerrekord gegen Saarbrücken?
Über mangelnde Unterstützung von außen oder fehlende Atmoshäre im Carl-Benz-Stadion werden sich die Mannheimer am Samstagnachmittag nicht beklagen müssen. Bis Wochenmitte waren bereits rund 13.000 Karten verkauft, alleine nach Saarbrücken gingen 3.400 Tickets. Ob es für einen neuen Drittliga-Rekord des SVW reicht? Im vergangenen Jahr jedenfalls kamen mehr als 19.000 zum Nachbarschaftsduell mit den Saarländern. Und diesmal?
Der Ex-Schalker Henning Matriciani jedenfalls wird sich bei dieser speziellen Waldhof-Atmosphäre sicherlich pudelwohl fühlen. Der neue Mannheimer Abwehrmann glaubt, "dass die Art und Weise wie hier Fußball gespielt wird, sehr gut zu mir passt". Jetzt muss er es nur noch zeigen.