Michael Gregoritsch

Fußball | Bundesliga

Würfelpoker, Tore und Tee: Gregoritschs Wohlfühl-Oase in Schruns

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Anna Klär
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Michael Bollenbacher

Michael Gregoritsch war beim SC Freiburg auf Anhieb Leistungsträger. Im Trainingslager in Schruns blickt der Österreicher zurück und voraus - und hört auf die Saisonziele von Christian Streich.

Michael Gregoritsch ist zuhause, das merkt man schnell. Nicht, weil sich der Österreicher mit dem SC Freiburg in seinem Heimatland den Schliff für die kommende Saison holt. Sondern, weil er beim Sportclub schon nach einem Jahr "Freunde gefunden" hat, wie er im Gespräch mit SWR Sport erzählt. "Die Jungs sind alle super, ich fühle mich total wohl."

Ein anderer Gemütszustand von Gregoritsch würde auch überraschen, schließlich hat "Gregerl", wie er genannt wird, ohne Anlauf eingeschlagen. Zehn Bundesliga-Tore in seiner ersten Saison samt K.o.-Runde in der Europa-League und Halbfinale im DFB-Pokal sprechen eine deutliche Sprache. Seine Position hat Gregoritsch auf Anhieb gefunden. Als Zentrumsstürmer in Christian Streichs Erfolgself hatte er großen Anteil daran, dass der SC die Champions-League-Plätze nur um drei Punkte verpasst hat.

Dass es so läuft, hat sich Michael Gregoritsch, der in der Bundesliga zuvor für den FC Augsburg und Schalke 04 aktiv war, wohl nicht erträumt. Überrascht war er auch von den Fans. Der 29-Jährige habe nicht gedacht, dass der Verein "eine solche Strahlkraft" habe. Die Fans hätten seine Erwartungen weit übertroffen, "es macht sehr, sehr viel Spaß".

Sein Trainer Christian Streich stapelt mal wieder tief und gibt erneut "nur" den Klassenerhalt als Ziel aus. Auf Nachfrage, ob er bei diesem Ziel mitgehe, sagt Gregoritsch mit einem Lächeln: "Ja, selbstverständlich! Der Trainer ist der Chef."

"Zwei, drei Österreicher brauchen wir noch für eine halbe Startelf"

Allgemein dreht sich bei den Südbadenern gerade relativ viel um Österreich. Nicht nur, dass man das Trainingslager traditionell in Vorarlberg verbringt, auch ist mit Junior Adamu der inzwischen dritte Österreicher im Freiburger Kader zu finden. Neben Innenverteidiger Philipp Lienhart hat Gregoritsch mit Offensivmann Junior Adamu von Red Bull Salzburg Unterstützung im und um den gegnerischen Strafraum erhalten. "Zwei, drei Österreicher brauchen wir noch für eine halbe Startelf", sagt Gregoritsch.

Für Adamu hat er auch gleich warme Worte übrig: "Junior ist ein super Spieler, ein super Mensch. Er passt auch perfekt in die Truppe." Adamu soll nicht nur dabei helfen, den Verlust von Nils Petersen zu kompensieren, sondern auch Gregoritschs Torgefährlichkeit noch mehr zur Geltung zu bringen. Die zehn Liga-Tore (dazu drei in der Europa-League und zwei im Pokal) sollen im Idealfall noch getoppt werden. "Das wäre schön", sagt Gregoritsch in Schruns, selbstverständlich angereichert mit der Teamplayer-Aussage "wenn der mannschaftliche Erfolg darunter nicht leidet, sondern eher profitiert, dann gerne ein paar mehr." Ansonsten ordne er sich komplett "der Truppe unter".

Wizard, Würfelpoker und österreichische Getränke

Die Truppe, wie Gregoritsch sagt, weiß die Zeit in Schruns auch privat zu nutzen. Unter anderem mit Kartenspielen. "Es wird viel Wizard gespielt. Wir haben die ersten zwei Abende Würfelpoker gespielt." Da die Gruppe immer größer wurde, sei man auf Karten umgestiegen. Dazu trinke man viel Tee und "österreichische Getränke". Das klinge fast, als seien sie "zwölf 60-Jährige", fügt Gregoritsch lachend hinzu. Spielen wie 60-Jährige, da darf man sich sicher sein, werden die Freiburger im ersten Pflichtspiel der neuen Saison im Pokal gegen Oberachern nicht.

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