Die A-Junioren von Mainz 05 sind Deutscher Meister 2023

Fußball | Bundesliga

Weiper, Gruda und Co.: Welche Perspektive haben die Top-Talente von Mainz 05?

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Autor/in
Michael Spindler

Mainz 05 hat sich einen exzellenten Ruf für seine Nachwuchsarbeit geschaffen. Der Gewinn der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft ist der beste Beweis dafür. Für einige könnte dieser Erfolg auch als Sprungbrett zu den Profis wirken. Doch diese Hürde ist hoch.

Manchmal platzen Träume von einer Sekunde auf die andere. Maxim Dal war auf einem sehr guten Weg. Der 17-jährige Nachwuchsspieler bekam von Trainer Bo Svensson die Chance, zwei Wochen bei den Profis des 1. FSV Mainz 05 mit zu trainieren und Testspiele zu bestreiten. Dann der Schock. In der Partie gegen die TuS Koblenz zog sich der U17-Europameister eine schwere Knieverletzung zu. Die Diagnose: Ein schweres Hyperextensionstrauma mit einer Kapsel-Band-Verletzung im linken Knie. Mindestens zwei bis drei Monate Pause für die Nachwuchshoffnung. So schnell wird ein talentierter Spieler ausgebremst.

Weiper und Gruda mit Profiverträgen

Deutlich besser sind die Perspektiven für Nelson Weiper und Brajan Gruda. Beide gehörten zur U19-Meistermannschaft der Rheinhessen und haben bereits Einsätze bei den Profis vorzuweisen. Im ersten Testspiel der 05er beim benachbarten B-Ligisten SG Gensingen/Grolsheim erzielte Gruda als bester Torjäger gleich vier der insgesamt 16 Treffer für die Mainzer.

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Weiper hatte sich in der Rückrunde der vergangenen Bundesliga-Saison ohnehin schon bei den Profis blendend verkauft. In neun Einsätzen erzielte er zwei Tore. Beide Spieler rücken nun offiziell in den Profi-Kader und haben damit den ersten Schritt für eine hoffnungsvolle Karriere geschafft.

U19-Spieler sammeln Regionalliga-Erfahrung

Einige Spieler sind ein weiteres Jahr in der U19 und bekommen punktuell die Chance, schon in die U23 aufzurücken und damit in der Regionalliga zu spielen - obwohl sie noch in der Jungend spielberechtigt wären. Im Testspiel der U23 gegen Borussia Dortmund kamen Marcel Kalemba, Jason Amann und Daniel Gleiber zum Einsatz. Allen drei Spielern bescheinigte Trainer Jan Siewert einen guten Einstand, auch wenn die Partie mit 0:2 verloren wurde. Aktuell befindet sich die Mannschaft in Lautenbach im Schwarzwald im einwöchigen Trainingslager, wo am Feinschliff für die kommende Saison gearbeitet wird.

Großteil der U19-Meister bleibt im Verein

Mit Aki Koch, Justus Götze, Tim Müller, Stjepan Pavisic, Ivan Martinovic und Dominik Pestic rückt gleich ein halbes Dutzend Spieler aus der A-Jugend-Meistermannschaft in die U23 auf. Siewert betont, dass die Durchlässigkeit innerhalb der Mannschaften bei Mainz 05 sehr hoch ist. Damit ist ein Großteil der Nachwuchstalente längerfristig an den Verein gebunden und hat die Chance, sich zu beweisen und möglicherweise den Sprung zu den Profis zu schaffen.

Volker Kersting, der Leiter des Mainzer Nachwuchs-Leistungszentrums ist sich sicher, dass viele der U19-Talente damit weitere Entwicklungsschritte machen können und gleichzeitig eine Verstärkung für das neuformierte U23-Team sein werden.

Durchlässigkeit zwischen U-Mannschaften bis zu den Profis als Chance

Vor dem Saisonstart der U23 am ersten August-Wochenende gegen Hessen Kassel steht noch ein letztes Testspiel bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz auf dem Plan. Man darf gespannt sein, wie sich die deutschen A-Jugendmeister dann in der Regionalliga bewähren und wer sich am Ende für höhere Aufgaben empfehlen kann. Und hoffentlich bleiben Rückschläge wie bei Maxim Dal die traurige Ausnahme. Aber auch er wird früher oder später wieder seine Chance bekommen.

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Michael Spindler