Anwar El Ghazi

Fußball | Bundesliga

Kündigung: Mainz 05 trifft eine Entscheidung im Fall Anwar El-Ghazi

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dpa
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Michi Glang

Der 1. FSV Mainz 05 hat eine Entscheidung im Fall Anwar El-Ghazi getroffen. Die Rheinhessen äußerten sich auf ihrer Homepage.

Fußballprofi Anwar El Ghazi hat in den vergangenen Tagen und Wochen mit umstrittenen Instagram-Posts zum Gaza-Krieg für reichlich Wirbel gesorgt. Nun hat der 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend eine Entscheidung getroffen.

"Der 1. FSV Mainz 05 beendet das Vertragsverhältnis mit Anwar El Ghazi und hat dem Spieler am Freitag mit sofortiger Wirkung gekündigt. Der Verein reagiert mit dieser Maßnahme auf die Äußerungen und Posts des Spielers in den sozialen Medien", schreibt der Klub.

El Ghazi teilte daraufhin einen weiteren propalästinensischen Instagram-Beitrag und zitierte: "Stehe für das Richtige ein, auch wenn du allein stehst." Zudem schrieb er, der Verlust seiner Existenzgrundlage sei nichts im Vergleich zum Leid der Menschen in Gaza.

Vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig äußerte sich Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt bei SWR Stadion zu der Entscheidung. Diese sei "sehr, sehr wichtig". Von Mainzer Seite sei nun sportlich ein Schlussstrich gezogen, sagte der Schweizer.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen El Ghazi

Auch am Freitag war bekannt geworden, dass die Generalstaatsanwalt Koblenz Ermittlungen gegen El Ghazi aufgenommen hat. Es bestehe der Anfangsverdacht der Volksverhetzung, wie die Behörde dem SWR bestätigte.

Mehrere Posts zum Nahost-Konflikt

Mitte der war ein neuerlicher Post des 28-Jährigen online gegangen, in dem dieser seinen Verein indirekt der Lüge bezichtigte. Noch am Montag hatte der FSV mitgeteilt, El Ghazi habe nach seinem ersten, israelfeindlichen Post Reue gezeigt und werde nach einer Abmahnung wieder eingegliedert.

Dann aber erklärte El Ghazi, er bereue seine Position "nicht und habe keine Gewissensbisse. Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe." Vielmehr werde er "bis zu meinem letzten Atemzug für Menschlichkeit und die Unterdrückten" einstehen. Seine "Position bleibe die, die es immer gewesen sei", betonte der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln.

Er sei "gegen Krieg und Gewalt", gegen "das Töten aller unschuldiger Zivilisten, jede Form der Diskriminierung, Islamophobie, Antisemitismus, Völkermord, Apartheid, Besatzung und Unterdrückung". Daher könne er "nicht guten Gewissens schweigen". El Ghazi schloss seinen Beitrag mit den Worten: "Wir müssen jetzt das Ende des Tötens in Gaza einfordern!"

Freistellung nach erstem Posting

Nach seiner ersten Äußerung zum Krieg in Gaza war El Ghazi vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt worden. Es folgten mehrere Gespräche mit dem FSV-Vorstand, in denen er sich laut Klub-Angaben von seinem mittlerweile gelöschten Instagram-Beitrag distanziert habe. Dieser war der Ausgangspunkt Mitte Oktober. Nach dem Angriff von Terroristen im Auftrag der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte er geschrieben: "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein." Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.

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