Mainz 05 gegen Union Berlin

"Wir rollen den Roten Teppich aus"

Blitz-Gegentore, zwei verschossene Elfmeter: Bitterer Mainzer Saisonstart

Stand
Redakteur/in
Michi Glang

Der 1. FSV Mainz 05 erlebt zum Bundesliga-Auftakt bei Union Berlin einen Nachmittag zum Vergessen. Nach zwei schnellen Gegentreffern und zwei verschossenen Elfmetern steht es 1:4.

Es war noch keine Minute gespielt im Stadion an der Alten Försterei, da lag Mainz 05 schon zurück. Kevin Behrens von Union Berlin hatte per Kopf zur Führung getroffen. Der Angreifer legte bereits in der 9. Minute nach - wieder per Kopf. Nachdem Anthony Caci die Mainzer mit einem herrlichen Volleyschuss herangebracht hatte, sorgte Behrens für die Vorentscheidung - 3:1 in der 70. Minute, natürlich: per Kopf. Den Schlusspunkt setzte Milos Pantovic tief in der Nachspielzeit (90.+6).

Kurios: Mainz-Angreifer Ludovic Ajorque vergab gleich zwei Mal per Elfmeter die Chance, die Mainzer heranzubringen. In der 62. Minute vergab er, nachdem Brajan Gruda zu Fall gebracht worden war. In der 88. Minute scheiterte der Franzose nach einem Handspiel im Berliner Strafraum. Beide Strafstöße konnte Union Keeper Frederik Rönnow festhalten.

05-Keeper Zentner kritisiert Mainzer Defensivverhalten

"Den Auftakt haben wir uns anders vorgestellt. Wir hätten hier gerne etwas mitgenommen. So schnell in Rückstand zu geraten, ist so ziemlich der schlimmste Auftakt, den man sich vorstellen kann", sagte Robin Zentner nach dem Spiel im ARD-Interview.

Kritik übte Zentner an der Defensivarbeit. Wie ist es möglich, dass die an sich hochgewachsene Verteidigung der Mainzer Behrens drei Kopfballtore gestatten konnte? "Wenn niemand in der Nähe ist, kann auch niemand stören", so der 05-Keeper. "Man muss einfach von der ersten Sekunde an wach sein. Union spielt das nicht erst seit gestern so."

Keine Vorwürfe an Angreifer Ajorque

Den historischen Elfer-Doppelfehlschuss von Stürmer Ajorque - noch nie zuvor hatte ein Bundesliga-Profi zwei Strafstöße in einem Spiel vergeben - wollte Zentner nicht als Begründung für die Niederlage anführen.

"Natürlich tut es mir extrem leid für ihn, das wünscht sich keiner für jemanden. Unabhängig von den verschossenen Elfmetern war das gerade in der ersten Halbzeit keine gute Leistung von uns", so der 28-Jährige. Die Elfer seien "jetzt kein Thema", an der Niederlage sei "die ganze Mannschaft schuld".

Mainz-Coach: "Wir rollen den Roten Teppich aus"

Ähnlich wie Zentner sah es sein Trainer, Bo Svensson ärgerten vor allem die frühen Gegentore, die zu einfach gefallen seien. "Wir rollen den Roten Teppich aus, er steht komplett frei bei beiden Toren. Das ist eklatant", sagte der 44-Jährige. Svensson betonte, dass sich sein Team in vielen Bereichen steigern müsse: "Es liegt viel Arbeit vor uns."

Die beiden verschossen Elfmeter seien eine "harte Geschichte", sagte Svensson. Beide Mal wären die Mainzer wieder im Spiel gewesen. Ajorque habe sich natürlich "sehr geärgert". es liege nun an Mannschaft und Trainerteam, den Angreifer wieder aufzubauen.

Etwas Mut macht der Auftritt nach der Pause. Svensson hatte eine "Leistungssteigerung" gesehen, Zentner die 05er "als die etwas bessere Mannschaft". Am kommenden Spieltag empfangen die Mainzer Eintracht Frankfurt zum Rhein-Main-Duell. Dann müssen die Rheinhessen hellwach in die Begegnung starten, um einen Fehlstart in die Bundesliga-Saison zu vermeiden.

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