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Fußball | Bundesliga

Patrick Mainka: 200 Geschichten mit dem 1. FC Heidenheim

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AUTOR/IN
Martin Thiel

Patrick Mainka lebt mit dem 1. FC Heidenheim seinen Traum. Der Kapitän wird gegen Union Berlin zum 200. Mal für den FCH auflaufen.

"Da will ich hin" - das waren die Worte zu seinem Vater, als Patrick Mainka mit Heidenheims Trainer Frank Schmidt über einen Wechsel zum FCH gesprochen hatte. Sein Vater wusste damals nicht einmal, wo Heidenheim liegt. Patrick Mainka ging auf die Ostalb, etwa sechs Jahre ist das her. Der Innenverteidiger kann es selbst kaum glauben, denn er kam aus der Regionalliga West in die 2. Bundesliga. Er wurde sofort zum Stammspieler, und 200 Spiele später führt er den 1. FC Heidenheim in der Bundesliga als Kapitän gegen Union Berlin aufs Feld. Er lebt seinen Traum.

Ich wollte damals eigentlich nur schauen, ob ich in der 2. Bundesliga mithalten kann und so viele Spiele wie möglich machen. Dass es jetzt schon 200 Spiele sind, macht mich stolz. Und es sind schon viele Geschichten geschrieben worden.

Eine Geschichte: 2019 ärgerte Patrick Mainka mit Heidenheim im Pokal die Bayern. Das Neun-Tore-Spektakel in München gewann der DFB-Pokal-Rekordsieger nur knapp mit 5:4. Die größte Geschichte aber ist der Aufstieg in die Bundesliga - auch das ging nicht ohne Spektakel. Am letzten Spieltag drehte der 1. FC Heidenheim in Regensburg das Spiel. Aus einem 0:2 wurde ein 3:2. Heidenheim war Zweitliga-Meister.

Und jetzt? Kaum einer traute dem Aufsteiger etwas zu, der spielt jedoch munter mit und steht mit 27 Punkten in der Tabelle auf Platz zehn. Der Grund: Das Team um Kapitän Mainka steigerte sich nach kleinen Anlaufschwierigkeiten. "Die Geschichte ist noch nicht zu Ende", sagt der Kapitän. Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel.

Heidenheim will bei Union Berlin weiter am Klassenerhalt arbeiten

Patrick Mainka hat selbst großen Anteil an der Heidenheimer Erfolgsgeschichte. Er ist die Zuverlässigkeit in Person. Der Innenverteidiger ist der einzige Heidenheimer Feldspieler, der in dieser Bundesliga-Saison keine Minute verpasst hat, 22 Mal spielte er durch. Sein Trainer Frank Schmidt weiß, was er an ihm hat. "Was ich an ihm extrem schätze ist, dass er mit seinen Aufgaben wächst." Mainka hat sich vom Regionalligaspieler bis zum Bundesliga-Kapitän gemausert. Verantwortung zu übernehmen, das ist sein Ding.

Ich war schon immer jemand, der vorangehen wollte. Kapitän zu sein, macht mich stolz. Wer darf schon in der Bundesliga eine Mannschaft aufs Feld führen? Das ist eine absolute Ehre.

Wenn es also einen Prototyp für den typischen Heidenheimer Spieler gibt, dann ist es Patrick Mainka. Er ist ein absoluter Teamplayer, schwärmt sein Trainer Frank Schmidt. Er führt die Mannschaft, ist bodenständig und lebt Leidenschaft vor. Heidenheim und Mainka - das passt.

Patrick Mainka ist der Prototyp des typischen Heidenheimspielers

Jetzt steht der 29-Jährige Ostwestfale also vor seinem 200. Spiel für den Club von der Ostalb. Übrigens sein Vater weiß jetzt, wo Heidenheim liegt. Und sein Sohn, der 194 Zentimeter große Innenverteidiger, freut sich auf ein packendes Duell mit Union Berlin. Das Stadion an der Alten Försterei ist wie gemacht für sein Jubiläum. "Es wird emotional. Es wird ein intensiver Fight. Es wird eng zugehen. Auch wenn es ein schönes lautes Stadion ist, wollen wir dort drei Punkte mitnehmen."

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Martin Thiel