Vor Annie ist kein Sperrmüllhaufen sicher. Sie liebt es, alte Second-Hand-Möbel aufzuarbeiten. Zum einen ist sie ein großer Fan von Vintage-Möbeln, insbesondere von Midcentury- und Danish-Modern-Stücken. Zum anderen möchte sie gerne möglichst nachhaltig leben und dazu gehört es auch, brauchbare Dinge weiterzuverwenden. Über die Jahre ist Annie mit viel Fantasie und handwerklichem Geschick eine richtige Expertin in Sachen Restaurieren und Upcycling geworden.
Altbau weitestgehend selbst saniert
2020 haben Annie und ihr Mann ihr Traumhaus an der Lahn entdeckt – durch Zufall. Rund 220 Quadratmeter verteilt auf drei Etagen. Der Charme des 120 Jahre alten Hauses hat sie sofort gepackt. Von der ersten Besichtigung bis zum Kauf ist kein Monat vergangen. Aus Kostengründen und weil es in der Corona-Zeit sehr schwer war, Handwerker zu finden, entschlossen sie sich, so viel wie möglich selbst zu renovieren. Schlitze klopfen, Leitungen verlegen, Dielen abschleifen – an alles haben sich die beiden selbst DIY-mäßig herangewagt. Wo immer möglich, haben sie Naturbaustoffe verwendet, insbesondere bei Farben, Klebstoffen und Lasuren. Für das Haus besteht weder Denkmal- noch Bestandsschutz, sodass Annie und ihr Mann bei der Gestaltung freie Hand haben. Ihr Ziel war und ist es allerdings, möglichst viel wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Linoleum- und Teppichböden haben sie entfernt und die alten Dielenböden aufgearbeitet.
Upcycling, DIY und Nachhaltigkeit
Über ihren Wunsch nach einem nachhaltigen Leben, schreibt Annie auch auf ihrem Blog "Today is". Und Nachhaltigkeit spiegelt sich auch überall in ihrem Haus wider. Lebensmittel bewahren Annie und ihr Mann plastikfrei auf und auch bei den Kochutensilien verzichten sie auf Plastik und setzen stattdessen auf Kochlöffel aus Holz und Metall. Auch im Bad, bei der Zahnbürste oder den Wattestäbchen – wo immer es möglich ist, nutzen die beiden plastikfreie Varianten. Waschbare Abschminkpads hat sich Annie selbst genäht. Sogar bei der Wäsche von Kleidung mit Synthetik benutzen sie einen speziellen Waschbeutel, der Mikroplastik aus dem Wasser filtert. Ihr Gemüse bauen die beiden, soweit es geht, selbst im Garten an oder retten es als Foodsharer bei Supermärkten vor dem Mülleimer.
Über 150 Pflanzen in ihrem eigenen "Urban Jungle"
Besonders stolz ist Annie auf ihren Urban Jungle: Pflanzen gehören für sie dazu, um das richtige Wohlfühlklima zu schaffen. Über 150 Pflanzen stehen im ganzen Haus verteilt. Vor dem Umzug in das Haus waren es sogar über 200, doch einige haben den eiskalten Umzugstag nicht überlebt.
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