Der Blick hinter die Maimarktbühne
Es ist viel los auf der SWR Maimarktbühne: Moderator Nabill Atasi sendet seine "SWR1 Leute"-Sendung am Freitag live mit Kabarettist und Schauspieler Fatih Çevikkollu. Zwei Stunden sprechen die beiden, während die auszubildenden Mediengestalter das Interview filmen. Für den Livestream ist die Regie verantwortlich. Sie wählt die Bilder aus, funkt die Kameraleute an und koordiniert die Sendung. Es gibt also viel für die Schüler zu erleben.
Schüler und Schülerinnen zu Besuch auf dem Maimarkt
Für die 60 Schüler und Schülerinnen der Friedrich Realschule aus Weinheim ist es ein aufregender Tag, denn sie sind selbst Medienmacher: Die Realschule produziert monatlich eine eigene Nachrichtensendung im schuleigenen Fernsehstudio. Das ist außergewöhnlich. Aber Schulleiter Daniel Besier ist es wichtig, die Schüler und Schülerinnen auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten, sagt er. Besier betont die Bedeutung der Medienbildung an seiner Schule, die Teil des Projekts #UseTheNews ist. Im Rahmen des Projekts sollen Schüler und Schülerinnen für die Inhalte im Netz sensbiliert werden, sie kritisch hinterfragen und Quellen überprüfen.
Auf dem Maimarkt blicken die Schüler und Schülerinnen hinter die Kulisse, bekommen Einblicke, wie Radio gemacht wird. Für Fragen stehen die SWR Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an ihren unterschiedlichen Arbeitsplätzen bereit. Der SWR will Transparenz zeigen, besonders am Tag der Pressefreiheit, betont Landessenderdirektorin Stefanie Schneider im SWR-Interview. "Das höchste Gut das wir uns erarbeiten können ist, dass die Menschen uns vertrauen und sicher sein können: Die machen das richtig. Die machen das gut, die erzählen mir keinen Quatsch, das ist überprüft und das stimmt. Insofern ist Transparenz sehr wichtig, um dieses Vertrauen möglich zu machen."
Das Medienverhalten der Schüler verändert sich
"Der Medienkonsum hat sich stark verändert. Schüler zappen kurz durch, es geht nicht mehr in die Tiefe. Sie konsumieren Nachrichten, aber eben nur ganz kurz", beobachet Schulleiter Besier. Für ihn ist es deswegen ein großes Anliegen, dass sich seine Schüler und Schülerinnen mit den Medien auseinandersetzen und lernen, wie journalistische Inhalte aufbereitet werden.
Viel Zeit auf sozialen Plattformen
Die Neuntklässlerin Lucy erzählt, sie verbringe "mehrere Stunden" pro Tag am Handy. Bei Sophia aus der 10. Klasse sind es vier. Die beiden sind Moderatorinnen des schuleigenen Fernsehprogramms und sich darüber bewusst, dass viel Zeit auf den sozialen Plattformen draufgeht. Die Zeit für tagesaktuelle Nachrichten sei nur knapp bemessen: Es reiche gerade so für ein "kurzes Update", sagt Lucy.
Woher die Informationen im Netz und auf den sozialen Medien herkommen, darüber machen sie sich schon Gedanken. "Ich google dann nochmal genau und schaue, ob das eine Quelle ist, der man auch vertrauen kann", sagt Sophia. Neben vielen Inhalten von Influencern finden sich auch die Inhalte von ARD und ZDF auf ihren Social-Media-Plattformen. Beim SWR konnten Sie nicht nur sehen, wie diese Inhalte und Nachrichten gemacht werden, sondern auch ins Gespräch mit Reportern und Reporterinnen kommen.