Natalie hat durch Animes ihre Liebe zu Japan gefunden

Stand
Autor/in
Rosetta Reina

„Es war schön, nach Hause zu kommen und mich in die Welt der Animes zu flüchten.“ (Natalie, 29, Japan-Fan aus Nauroth)

Natalie hat in der japanischen Comic-Kultur das gefunden, was ihr in der Jugend verwehrt blieb: Freundschaft, Ehrlichkeit, Zusammenhalt und Verständnis füreinander. In der Schule war sie Mobbing ausgesetzt und viel allein. Als Natalie von der Grundschule zur Hauptschule wechselte, begann die Ausgrenzung. Sie war die einzige in der Klasse, die von einer Sprachförderschule kam, wo sie als Kind ihren Sprachfehler wegtrainieren konnte. Ihre Mitschüler nahmen das zum Anlass, sie zu beleidigen. Trost fand sie in Mangas und Animes.

Es entsteht eine Liebe zu Japan

„Als ich das erste Mal einen Erwachsenen-Anime gesehen habe, war ich fasziniert und wollte nur noch mehr davon sehen. Man kann in eine ganz andere Welt eintauchen, weil man eine gezeichnete, animierte Serie sieht und sich viel besser lösen kann von der jetzigen Welt.“ Die Animes entfachen in Natalie auch großes Interesse für das Herkunftsland der Geschichten – Japan.

Nach dem Tod ihres Großvaters erbt die heute 29-jährige etwas Geld und beschließt, sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Sie geht mit 26 für zwei Jahre nach Tokyo auf eine Sprachenschule.

In Japan ist sie fasziniert von der außergewöhnlichen Höflichkeit der Japaner, deren Zuvorkommen, die respektvolle Art, mit der sie behandelt wird. Gleichzeitig lernt sie auch den strengen Tagesablauf in der Arbeitswelt kennen. „Die übertriebe Disziplin fasziniert mich, weil sie die Mentalität der Japaner wiederspiegelt, dass alles richtig laufen muss.“

In Tokyo trifft sie auch auf ihren Freund, einen jungen Deutschen, mit dem sie den gemeinsamen Traum hat, eines Tages in Tokyo zu leben. Im Moment ist Natalie aber wieder im Westerwald und arbeitet in einem Spielwarenladen in Hachenburg, wo sie die Mangaabteilung aufbauen durfte. Ihr Herz aber ist in Japan.

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