Nach dem Medizinstudium aufs Land: Carla wird Landärztin im Kreis Altenkirchen

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Autor/in
Theresa Berwian
Junge Blonde Frau steht draußen auf der Straße.
„Wenn ich einen Patienten und seine Geschichte lange kenne, dann kann ich ihn auch viel individueller und besser behandeln“, sagt Carla Kohlhaas.

Seit vier Jahren studiert Carla in Frankfurt Medizin. Dort auch nach ihrem Studium zu leben, kommt für sie aber nicht in Frage.

„Während des Studiums ist die Stadt toll, aber für danach kann ich mir das nicht vorstellen“

sagt Carla. Ein Grund: Ihre Familie und die meisten ihrer Freunde leben im Kreis Altenkirchen. „Das hält mich natürlich in meiner Heimat.“

Stipendium für angehende Landärzte

Doch das ist nicht der einzige Grund, das habe sie durch Praktika gemerkt: „Ich finde die Arbeit in einer Praxis toll, weil man sich auch die Zeit freier einteilen kann – vor allem für Frauen, die Familie wollen, bietet das Vorteile. Aber eine besondere Rolle spielt auch die persönlichere Beziehung zu den Patienten“, sagt Carla. Deshalb hat sie sich dann im vergangenen Jahr für ein vom Kreis Altenkirchen ausgeschriebenes Stipendium beworben – und bekommen.

„Wenn ich einen Patienten und seine Geschichte lange kenne, dann kann ich ihn auch viel individueller und besser behandeln.“

Mit diesem Stipendium will der Kreis Studierenden einen Anreiz geben, später im Westerwald zu arbeiten. Je nach Semester bekommt Carla 700 oder 900 Euro monatlich. Im Gegenzug hat sie sich dazu verpflichtet, nach ihrem Studium für zehn Jahre im Kreis als Ärztin zu arbeiten. Sorgen, dass sie das später bereut, hat sie eigentlich nicht. „Ich habe den Vergleich zwischen Stadt und Land. Und die Arbeit hier auf dem Land macht mir einfach Spaß. Das ist einfach das Richtige für mich“, sagt Carla.

Ob so auch Studierende aufs Land gelockt werden können, die keinen Bezug dazu haben, das bezweifelt Carla. Dabei wüssten manche gar nicht, was sie dort erwartet. "Wenn man einfach mal ein Praktikum beim Hausarzt macht, dann lernt man zu schätzen, wie vielfältig es eigentlich ist“, sagt sie. Deshalb hofft sie, dass auch andere Studierende der Hausarztpraxis auf dem Land eine Chance geben.

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Theresa Berwian