Spielsucht – Bernd aus Altshausen kämpft gegen die Legalisierung von Online-Glücksspielen

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Von Autor/in Frank Wiesner

Bernd aus Altshausen war jahrelang spielsüchtig. Sein ganzes Geld hat er dabei legal oder illegal verzockt. Mittlerweile arbeitet Bernd in einer Selbsthilfegruppe für Spielsucht und warnt vor den Folgen von Online-Glücksspielen.

„Online-Glücksspiel würde ich verbieten. Da entgleitet uns die Kontrolle komplett und dann wird es ganz schwierig.”

 Bernd ist in einer Selbsthilfegruppe für Spielsucht tätig. Er selbst hat seit über zehn Jahren keinen Spielautomaten mehr angefasst, auch wenn er sich selbst noch als süchtig bezeichnet.

„Man nennt es ja nicht umsonst Glücksspiel. Es werden Glückshormone im Körper freigesetzt, im Kopf.”

Unkontrollierter Zugang zu Online-Glücksspielen

Dass im Juli der Markt für Online-Glücksspiel bundesweit geöffnet werden soll, sieht Bernd sehr besorgt. TV-Werbung zu jeder Tageszeit und ein fast unkontrollierter Zugang, machen es für ihn „sehr schwer, präventiv zu arbeiten. Einen Automatensüchtigen findest du wenigstens noch in der Spielhalle und kommst an ihn ran. Das Personal in Spielhallen ist geschult und eigentlich auch dazu verpflichtet einzugreifen, wenn Suchtverhalten erkennbar ist. Online sitzt du in deinem stillen Kämmerlein zu Hause und niemand bekommt es mit. Viele spielen sogar nebenbei auf der Arbeit. Wie soll man das noch kontrollieren?”

Problem Onlinewerbung

Gerade die vermehrte Online-Werbung sieht er als Problem. „Wir haben bei Tabak ein Werbeverbot im Fernsehen, wir haben bei Alkohol Beschränkungen und bei Glücksspiel dürfen die machen, was sie wollen. Das muss man verbieten.”

Hilfsangebote sind wichtig

Hilfsangebote gibt es laut Bernd genügend. In sozialen Einrichtungen wie der Caritas, Diakonie oder in Suchtberatungsstellen, die es in jeder Stadt gibt, findet man diese. „Man muss externe Hilfe annehmen, alleine wird es ganz schwierig.” Süchtige können dabei durchaus Hoffnung auf Erfolg haben, die Heilungschancen liegen bei über 60 Prozent, wenn man Hilfe in Anspruch nimmt, bei Alkoholsüchtigen dagegen sind es nur 30 Prozent. 

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